PhotoWeekly 16.10.2019 | Page 20

Special VIDEO 20 SO FÄNGST DU BEWEGUNG EIN Mit weichen Kamerafahrten gelingen dir Filmaufnahmen auf Profiniveau. Verwacklungsfrei: Matt Buckner von Film Hive verwendet einen Zhiyun Crane 2 Einarm-Kardanring für flüssige Bewegungen. Bewegung ermöglicht es dir, The- men zu verfolgen und Gefühle zu erzeugen. Zudem kann sie ein Teil des Geschichtenerzählens sein. „Die meisten unserer Filme sind sehr dynamisch, weil wir die Energie und Aufregung lieben, die von Hochzeiten kommt“, sa- gen Sam und Dani von Cinematic Tide. "Die Wahl, wann man sich ein wenig oder viel bewegt, hängt davon ab, was in der Szene pas- siert.So bringt eine langsame Tracking-Aufnahme den Betrachter näher an das Geschehen heran." Die Kamerabewegung kann deine Aufnahmen interessanter machen, doch selbst einfache Be- wegungen brauchen Zeit, um sie zu meistern. „Bewegung ist groß- artig, kann aber herausfordernd sein“, weiß Hochzeits-Videografin Ellyn Cook. „Ich benutze ein Ein- beinstativ für Tanzaufnahmen, damit ich mich besser und stabi- ler bewegen kann“, ergänzt Ellyn. „Ich liebe saubere, ruhige Aufnah- men, bei denen die Leute die Be- wegung der Kamera tatsächlich fühlen können.“ Ein weiterer Ansatz für das Fil- men besteht darin, dass mindes- tens zwei Kameras gleichzeitig in Bewegung sind und jeweils einen anderen Winkel abdecken. Auf diese Weise kannst du sie beim Schneiden nahtlos zusammen- fügen. Das erhöht deinen Spiel- raum und kann den Film span- nender machen. Im Folgenden zeigen wir dir, wie du mit einfachen Mitteln eine Kamerafahrt realisieren kannst.   1 Kamera montieren Befestige die Gleit- schiene am Stativ und darauf deine Kamera. Wir haben den tragbaren 60-cm-Kameraschlitten von Manfrotto verwendet.   2 Bewegung üben Bewege die Kamera von einer Seite zur anderen. Versuche, die Kamera mit konstanter Geschwindigkeit zu be- wegen, damit die Bewegung mög- lichst flüssig aussieht.   3 Widerstand anpassen Stelle, wenn möglich, den Widerstand des Gleitschlittens auf deine Bedürfnisse ein. Einige Aufnahmen erfordern schnellere Bewegungen als ande- re. Sei entsprechend flexibel.   4 Blickwinkel variieren Die Kamera muss beim Schwenken nicht nach vorne schauen. Drehe sie nach Belieben, um dich näher oder weiter von den Objekten zu bewegen.   5 Spiel mit dem Fokus Wenn sich die Kamera entlang des Schiebers bewegt, versuche, den Fokus von einem Objekt auf ein anderes zu le- gen oder wechsle von einem un- scharfen Bereich zu einem schar- fen Bereich (und umgekehrt).   6 Spannender Winkel Wenn du die Kamera oder die Schiene vor dem Verschieben neigst, kannst du Motive in un- gewöhnlicheren Win- keln verfolgen. Verwende dazu die Stativ-Kugelkopfbefestigung. Nächstes Kapitel: Natürliches Licht