PhotoWeekly 16.09.2020 | Page 8

News TECHNIK | TRENDS | KULTUR 08 SONY ALPHA 7C Vollformat im kompakten Body Von Sascha Ludwig Kleiner, leichter und trotzdem Foto: Sony leistungsstark – mit der neuen Alpha 7C bringt Sony beste, spiegellose Kleinbild-Technik in einem handlichen APS-C-Body. Ob diese Rechnung aufgeht, zeigen unsere ersten Praxis-Eindrücke. Schon auf den ersten Blick ist unschwer zu erkennen, dass das „C“ im Namen der Sony Alpha 7C für „compact“ steht: Mit knapp über 500 Gramm ist sie nur unmerklich schwerer als eine Alpha 6600, aber rund 150 Gramm leichter als eine Alpha 7 III. Was Breite und Höhe angeht, legt die Kleinbild-DSLM im Vergleich zur APS- C-Schwester nur rund einen halben Zentimeter zu – die Tiefe ist dagegen wieder fast identisch. Die Platzierung sämtlicher Bedienelemente folgt einer Quick Facts: Preis: ca. 2.100 Euro Sensor: Vollformat Exmor CMOS mit ca. 24,2 Megapixeln Video-Auflösung: UHD/30p; Full HD/120p Display: 3,0-Zoll-Touchscreen (1.440.000 Bildpunkte) ISO: 50-204.800 Serienbild: bis zu 10 B/s ähnlichen Devise. Die Verwandtschaft ist offenkundig, wenn auch mit kleinen Änderungen: Ein großer AF-On-Knopf sitzt nun unter dem einzigen Rändelrad auf der Rückseite, daneben finden wir ein Rädchen zur Belichtungskorrektur. Das Modus- Wahlrad sitzt etwas mittiger auf der Oberseite, daneben, prominent platziert, der Video-Auslöser. Die Menü-Taste rutscht zentral über das nun zur Seite ausklappbare 3-Zoll-Touchdisplay. Sämtliche Anschlüsse – 3,5-mm- Klinkenstecker für Mikro sowie Kopfhörer, USB-C, microHDMI und der einfache UHS-II-Kartenslot – befinden sich unter Abdeckungen auf der linken Gehäuse- Das seitlich klappbare LC-Display mit verstellbarem Winkel erleichtert Selfies, Überkopfaufnahmen oder auch Aufnahmen in Bodennähe. Seite. Bei der Anordnung hat Sony die Hausaufgaben gemacht: Die Sicht auf den Monitor bleibt auch dann frei, wenn er um 180 Grad nach vorne klappt. Bei starkem Sonnenlicht kommt alternativ zum Display der kleine Sucher mit scharfen 2,36 Millionen Bildpunkten aus der Alpha 6600 zum Einsatz – so weit, so gut. Beim Blick auf die Technik im Inneren bleibt Sony den Tugenden der Alpha-7-Reihe treu: So kommt uns der rückwärtig belichtende 24-MP-Sensor sofort bekannt vor – und tatsächlich: Was die Bildqualität angeht, sehen wir in der Praxis keinerlei Unterschiede zur starken Alpha 7 III. Detaildarstellung, Schärfe, Rauschverhalten und Dynamik-Umfang sind hervorragend. Die Fünf-Achsen-Bildstabilisierung arbeitet zuverlässig – hier hat Sony tolle Arbeit bei der Verkleinerung der Komponenten geleistet. Der aktuelle BIONZ-X-Prozessor tut sein Übriges und verhilft der DSLM zu einer Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 10 Bildern pro Sekunde. Keine Kompromisse auch beim Autofokus: Hier greift die Alpha Das Gehäuse ähnelt stark den Modellen der Alpha-6000-Serie. 7C auf 693 Phasen- und 425 Kontrast-AF-Punkte mit einer Abdeckung von 93 Prozent der Sensor-Fläche zurück, das gleiche System wie bei der Alpha 7 III. Verbessert hat der Hersteller dafür die Echtzeit-Augen-Erkennung und das Echtzeit-Tracking. Praktisch auch, dass der Fotograf nun die Farbe der AF-Felder selbst bestimmen kann. Für den einen nur ein winziges Detail. Wer allerdings genauer hinsieht, merkt, dass die Alpha 7C auch an anderen Stellen feine Veränderungen erfahren hat. Und genau diese vermeintlichen Kleinigkeiten heben die DSLM auf ein neues Level. Noch ein Beispiel gefällig? Filmer können ab sofort die Empfindlichkeit und auch das Ansprechverhalten des Autofokus ganz gezielt an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Und auch die Tatsache, dass Video-Files in PAL sowie NTFS gleichzeitig auf einer Speicherkarte abgelegt werden können und dass die lästige Aufnahmezeit-Begrenzung endlich weggefallen ist, macht das Leben deutlich leichter. Apropos Bewegtbild: Videografen finden mit der Alpha 7C ein gleichermaßen leistungsstarkes Werkzeug. UHD-Clips mit bis zu 30 und Full-HD-Videos mit bis zu 120 fps, 6K-Oversampling ohne Pixel-Binning sowie HLG- und S-Log-Profile klingen schließlich wieder sehr vertraut. Passend zur Kamera bringt Sony gleich noch ein neues, ebenso kompaktes Kit- Objektiv auf den Markt: das FE 28-60 mm f/4-5,6. Unser erster Eindruck „Feinste Technik für Street- und Reisefotografen.“ Sascha Ludwig, Redakteur Die Sony Alpha 7C kommt in der Praxis angenehm klein und leicht daher. Das macht die Kamera zur idealen Wegbegleiterin, wenn der Fotograf nicht viel Aufmerksamkeit erregen oder ganz einfach nicht viel schleppen möchte. Die Bildqualität stimmt indes und bewegt sich auf dem hervorragenden Niveau der beliebten Sony Alpha 7 III – mit ein paar überarbeiteten Features und cleveren Funktionen vielleicht sogar leicht darüber.