PhotoWeekly 13.11.2019 | Page 28

Technik M E TA -T E S T 28 SIGMA 40 mm f/1.4 DG HSM | ART Ganz großes Objektiv- Kino Warum es zwischen 35 und 50 mm noch ein Ob- jektiv braucht? Sigma liefert mit dem 40 mm Art eine ganz besondere Antwort. Wir schauen uns den Glasklotz mal genauer an. Von Ruben Schäfer Wusstest du schon, dass Sigma auch sogenannte Cine-Objek- tive baut? Das sind Linsen, die für Kinofilme verwendet werden und die besonders hochwertig sein müssen – denn auch an den Rändern ist maximale Schärfe notwendig, wenn eine Kamera geschwenkt wird. Warum wir dir das erzählen? Weil das 40 mm F1.4 DG HSM Art das erste Foto- Objektiv von Sigma ist, das ursprünglich als Cine-Objektiv entwickelt wurde, um den in der Branche gefragten Bildwinkel und den hohen Leistungsstan- dard zu liefern. Diese neue Heran- gehensweise, zunächst die Quali- tät für professionelle Ausrüstung für Bewegtbilder zu gewährleis- ten, verhilft dem Objektiv auch zum Durchbruch als Wechsel- objektiv im Bereich Fotografie – verspricht der Hersteller. Ausstattung Im Bereich der Äußerlichkeiten hat Sigma nun auch im 40 mm Art einen Spritzwasserschutz mit zahlreichen Dichtungen verbaut, auch sonst entspricht die Verar- beitungsqualität dem hohen Niveau der Art-Serie. Zusammen mit der wasser- und ölabweisen- den Beschichtung der Frontlinse sorgt das für eine zuverlässige Leistung auch bei extrem heraus- fordernden Aufnahmebedingun- gen. Auffällig ist die gesteigerte Größe im Vergleich sowohl zu der 35-mm- als auch zur 50-mm-Art- Variante. Deutlich wird das unter anderem am sehr großen Fokus- ring und am Gewicht, das bei etwa 1.200 Gramm liegt. N O 103 46/2019 Sigma 40 mm F1.4 DG HSM | Art sehr gut Quick Facts: Preis: ca. 1.000 Euro Gewicht: 1.200 g Filterdurchmesser: 82 mm Naheinstellgrenze: 40 cm Erhältlich für: Canon EF, Nikon F, Sony FE, Sigma Das 40 mm Art von Sigma kommt mit einem Schutz ge- gen Umweltein- flüsse – endlich! Das Objektiv ist mit drei FLD- Glaselementen (“F” Low Disper- sion) und drei SLD-Glaselemen- ten (Special Low Dispersion) aus- gestattet, die für eine gründliche Korrektur von Farblängs- und Farbquerfehlern sorgen sollen. Einen Bildstabilisator sucht man bei Sigmas Art-Festbrennweiten wie immer vergeblich. Aktualisiert präsentiert sich dafür der Auto- fokus, der im Test von Valuetech mit hoher Präzision und schnel- ler Arbeit glänzen konnte. Wer sich das Objektiv zulegt, bekommt neben der Linse auch einen Köcher und eine tulpenförmige Gegenlichtblende mit einer – halleluja! – Verriegelung. Bildqualität Wenn du dich für das Sigma 40 mm Art entscheidest, entschei- dest du dich für die beste Bildqua- lität, die es für den Preis aktuell gibt. Im Test und Vergleich mit 24 mm Art und 35 mm Art dominiert das 40er gerade am Rand so deut- lich, dass einem die beiden Kon- trahenten fast leidtun – obwohl sie ebenfalls Klassenbeste sind. Matthias Proske schreibt für Valuetech: „Wie schon das 50 und 85 mm F1.4 ART liegt auch die Bildschärfe des Sigma 40 mm F1.4 ART bereits bei Offenblende (f/1.4) auf einem sehr hohen Ni- veau. Selbst am Vollformat-Bild- rand sind zwischen f/1.4 und f/4.0 visuell kaum Unterschiede aus- zumachen.“ Christoph Künne be- zeichnet das 40er Art in Docma gar als „Beyond-Art“-Objektiv. Und auch Tim Behuniak von Fstoppers ist hin und weg, die Bildqualität egalisiere auch das hohe Gewicht.  Für ein Objektiv dieser Brennwei- tenklasse ist es sehr schwer und recht groß geworden. Das sagen die Kollegen ...  „Die optische Qualität und die Autofokusleistung dieses Objektivs waren einfach ein Traum. Mein Lieblingsobjektiv vor diesem Test war mein Nikon 70-200 mm 1: 2,8 VR. Aber das 40-mm-Objektiv von Sigma zerlegt es in meiner Meinung nach allen Regeln der Kunst. Immer scharf und schnell im Fokus, ich wurde nie von diesem Objektiv ent- täuscht. Es ist nur etwas schwer geraten.“  (Tim Behuniak)  „Kein Zweifel: Wer eine der derzeit besten, wenn nicht sogar die beste Festbrennweite im Bereich um 40 mm sucht, sollte sich das Sigma 40 mm f/1.4 DG HSM ART definitiv ansehen. Selbst beim Test an einer 50-Megapixel- Vollformatkamera (Canon EOS 5Ds R) lassen sich keine Schwächen ausmachen. Die Bildschärfe ist bereits offen- blendig (f/1.4) tadellos, die chromatische Aberration per- fekt korrigiert und das Bokeh cremig. Auch der Preis von rund 1.200 Euro ist fair gewählt.“  (Matthias Proske)  „Groß und schwer, dafür aber mit einer Schärfeleistung, die ihresgleichen sucht. Wer das Schleppen nicht scheut und wer nicht nur Close-up-Porträts bei maximaler Offenblende fotografiert, findet im Sigma 40 mm f/1.4 Art den idealen Festbrennweiten-Alltagsbegleiter. Preislich bewegt sich das Objektiv in der 1.200-Euro-Liga. Das ist viel Geld, aber im Vergleich zur gebotenen Leistung noch moderat.“  (Christoph Künne) Das PhotoWeekly-Urteil  Das hat uns gefallen: Die Auflösung und Schärfe sind phänomenal, die optischen Fehler nahezu perfekt korrigiert und auch die Ausstat- tung, wie der Autofokus-Motor und der Wetter- schutz, sind ausgezeichnet. Auch die Brennweite von 40 mm ist erfrischend anders.  Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Es ist etwas schwer und etwas teuer – soweit, so klar. Es gibt keinen Bildstabilisator. Und wer nur „irgendein Reportage-Objektiv“ will, greift besser zum Tamron 35 mm SP – das kostet die Hälfte. Sigma 40 mm F1.4 DG HSM | Art N 103 O 46/2019 sehr gut