PhotoWeekly 13.05.2020 | Page 24

Technik M E TA -T E S T 24 TAMRON 35 mm f/2,8 DI III OSD M1:2 Tamron hat mit dem 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 eine sehr leichte und handliche Festbrennweite für Sony-E-Vollformatkameras im Programm. Wir zeigen euch, was die Allround-Optik leisten kann. Von Thomas Probst Das Tamron 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 wiegt gerade einmal 210 Gramm und passt mit Abmes- sungen von 73 x 64 Millimetern problemlos in so ziemlich jede Fototasche. In Kombination mit einem Sony-Alpha-7- oder Alpha- 9-Modell punktet das 35 mm als ideales Objektiv für Reportagen und Porträts. Dabei ist es zum fai- ren Preis von rund 380 Euro vor allem für Vollformat-Einsteiger eine Empfehlung wert. N O 126 20/2020 Tamron 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 sehr gut Ausstattung Beim Tamron 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 handelt es sich um eine lichtstarke Festbrennwei- te mit einer maximalen Blen- denöffnung f/2,8. Dadurch ist es möglich, sowohl bei schwachem Licht aus der Hand zu fotogra- fieren als auch Motive vor einem unscharfen Hintergrund freizu- stellen. Letzteres macht mit dem 35 mm vor allem deshalb Freu- de, weil Tamron es geschafft hat, die Naheinstellgrenze auf kurze 15 Zentimeter ab der Sensorebe- ne festzulegen. Dadurch gelingen schöne Nahaufnahmen mit ei- nem Abbildungsmaßstab bis 1:2 und einem ansprechenden Bo- keh. Durch den Bildwinkel von rund 63 Grad an einem Vollfor- matsensor eignet sich das 35 mm zudem als ideales Objektiv für die Streetfotografie. Soll die Schärfentiefe für Reportage-Aufnahmen etwas größer ausfallen, lässt sich die Blende bis auf f/22 schließen. Auch bei Porträts macht das 35 mm eine sehr gute Figur. Wir hat- ten die Möglichkeit, das Tamron 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 wäh- rend eines Porträt-Shootings zu testen und sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Quick Facts: Preis: ca. 380 Euro Gewicht: 210 g Filterdurchmesser: 67 mm Naheinstellgrenze: 15 cm Erhältlich für: Sony E Tamron setzt auf ein schlichtes De- sign und reduziert die Bedienelemen- te auf einen Fokus- ring. Statt eines AF/MF-Schalters wird die Fokusme- thode in der Kame- ra eingestellt. Durch den Bildwinkel kann der Hintergrund in das Porträt mit eingebunden werden. Auch die Verzeichnung fällt sehr gering aus. Der Autofokus macht einen guten und treffsicheren Job, ist aber nicht immer der schnellste. Sony-Fotografen werden sich freuen, dass das Tamron die Augen-AF-Funktion der Sony- Kameras unterstützt. Beim Gehäuse-Design hat sich der Hersteller im Hinblick auf den Preis auf das Nötigste beschränkt. Es gibt lediglich einen Fokusring. Die Blende und der Wechsel zwi- schen automatischer und manu- eller Fokussierung müssen über die Kamera gewählt werden. Da- für gibt es ein sehr nützliches Ex- tra, das nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Das Tamron 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 ist nämlich gegen Spritzwasser abgedichtet. Zudem ist die Frontlinse mit ei- ner Fluor-Beschichtung verse- hen. Dadurch lassen sich Wasser- rückstände und Fingerabdrücke leichter wieder entfernen. Durch das Filtergewinde mit einem Durchmesser von 67 Millimetern lassen sich auch UV-, Pol- und Graufilter am 35 mm einsetzen. Das Bajonett be- steht aus Metall und wird durch einen rundherum angebrachten Dichtungsring ge- gen das Eindringen von Spritzwasser geschützt. Bildqualität Im Test auf www.ephotozine.com erreicht das Tamron 35 mm eine exzellente Schärfe im Bildzen- trum von f/2,8 bis f/16. Selbst bei Blende f/22 macht es laut Autor John Riley einen sehr guten Job, auch wenn die Aufnahmen bei weit geschlossener Blende eine leichte, typische Beugungsun- schärfe zeigen. In den Ecken wer- den zwischen f/2,8 und f/11 die besten Ergebnisse erzielt. Auch Mark Goldstein von www.photo- graphyblog.com berichtet in sei- nem Test von einer herausragen- den Bildqualität. Neben der sehr guten Schärfe lobt er die so gut wie nicht vorhandene Verzeich- nung. Blendenflecken entstün- den zudem nur, wenn direkt in die Sonne fotografiert wird. Ivo Freriks von www.camera- stuffreview.com berichtet von einer lediglich leichten Vignettie- rung, sowohl in den JPEGs als auch in den RAW-Bildern. Wird ein Mal abgeblendet, hal- biert sich der Lichtabfall. So zieht auch Freriks eine insge- samt positive Bilanz. Neben der Dich- tung am Anschluss ist auch der restli- che Teil des Gehäu- ses abgedichtet. Das sagen die Kollegen ...      „Wer nach einer erschwinglichen und abgedichteten 35-mm-Festbrennweite sucht, die auch auf kurze Distanzen scharfstellt und zudem eine exzellente Bildqualität bietet, dann ist das Tamron 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 eine erst- klassige Wahl.“  (Mark Goldstein)       „Das Tamron 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 erfüllt alle Er- wartungen an ein hochklassiges 35 mm. Dazu kommt ein sehr attraktiver Preis. Was will man mehr?“  (John Riley)  95 Punkte „Es mag kleinere, leichtere und sogar preiswertere Optio- nen geben, aber keine davon bietet diese Kombination aus Witterungsbeständigkeit, einem geringen Gewicht, einer kurzen Nahdistanz und einer guten Bildqualität zu einem solchen Preis.“  (Ivo Freriks) Das PhotoWeekly-Urteil  Das hat uns gefallen: Das Tamron 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 überzeugt als eine sehr kompakte und leichte Festbrennweite mit einer hohen Lichtstärke, einer kurzen Naheinstelldistanz für Aufnahmen im Abbildungsmaßstab 1:2 und einer insgesamt sehr guten Bildqualität. Der Preis ist wirklich fair. Es lohnt sich!  Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann ist es der teilwei- se nicht allzu schnelle Autofokus. Vor allem bei schwachem Licht dauert es manchmal doch etwas länger. Tamron 35 mm f/2,8 Di III OSD M1:2 N O 126 20/2020 sehr gut Kompakte Reportage- Optik