PhotoWeekly 12.08.2020 | Page 25

Special SOMMER 23 Foto: Sebastian Lang Sonnige Porträts Porträts im Sonnenlicht zählen zur schönsten Form der Personenfotografie. Wichtigstes Utensil: der Reflektor. Die warmen Sonnenstrahlen des Sommers vermitteln eine einzigartige Atmosphäre, die du optimal für deine Porträtbilder nutzen kannst. Besonders stimmungsvoll wirken Aufnahmen im Gegenlicht. Für eine ausgeglichene Ausleuchtung solltest du dabei das Gesicht der Person leicht mit einem weißen oder silbernen Reflektor aufhellen. Sieh dich bei der Suche nach der passenden Location am besten im Stadtpark, im heimischen Garten oder auf einer Wiese um. Neben grünen Pflanzen und Bäumen eignen sich vor allem bunte Blüten und Brunnen als Hintergrundmotiv. Damit der Hintergrund erkennbar bleibt, solltest du das Model maximal zehn Meter davor platzieren. So kannst du über die Blende den Schärfeverlauf steuern und selbst entscheiden, wie stark Wasser und Bäume in der Unschärfe verschwimmen. Beim Fotografieren an einem Brunnen spielt neben der Entfernung auch die genaue Position des Models eine wichtige Rolle. Die Wassertropfen der Fontäne funkeln im Gegenlicht wie kleine Kristalle. Wähle eine Perspektive, aus der dieser Glitzereffekt besonders schön zur Geltung kommt und positioniere die Person entsprechend einige Meter vor dem Brunnen. Um den sommerlichen Charakter der Aufnahme zusätzlich zu verstärken, solltest du entsprechende Accessoires vorbereiten. Ein Strohhut oder eine Sonnenbrille eignen sich gut und schützen darüber hinaus die Augen vor der grellen Sonne. Zudem sollte das Model auf die passende Kleidung achten. Ein weißes Oberteil überstrahlt auf dem Bild, besser eignen sich farbige Tops. 1 Gegenlicht und Reflektor Porträts wirken im Gegenlicht besonders sommerlich. Allerdings liegt das Gesicht im Schatten und säuft folglich ab. Verwende einen Reflektor, um das Motiv von vorne aufzuhellen. Durch eine leicht erhöhte Reflektorposition wirkt das Gesicht auf dem Bild noch etwas markanter. 2 Fokuspunkt suchen Durch das starke Gegenlicht im Kopfbereich lässt sich das Gesicht häufig schlecht fokussieren. Ziele deshalb mit dem AF-Punkt auf einen kontrastreichen Bereich am Körper, beispielsweise den Kragen oder den Gürtel. Schwenke anschließend zum gewünschten Bildausschnitt. 3 Augen schließen! Der Reflektor wirft das Sonnenlicht fast wie ein Spiegel zurück und blendet extrem. Um zugekniffene Augen zu vermeiden, sollte das Model diese schließen und erst auf dein Kommando nur für den Moment der Aufnahme öffnen. Alternativ kannst du – siehe großes Bild – eine Sonnenbrille verwenden. 4 RAW-Format einsetzen Fotografiere unbedingt im RAW-Format. Dadurch bekommst du die Möglichkeit, das Bild ohne Verluste nachträglich gelb-rötlich zu verfärben, um den sommerlichen Charakter zu unterstreichen. Experimentiere außerdem mit ganz unterschiedlichen Blenden-Einstellungen. 5 Lange Brennweite nutzen Verwende für deine sommerlichen Porträts ein Tele-Objektiv. Erstens weisen diese Optiken weniger Verzerrungen als ein weitwinkliges Objektiv auf. Zweitens fällt auch die Schärfentiefe geringer aus, sodass du das Model noch besser vom Hintergrund abheben kannst. Nächstes Kapitel: Schöne Spiegelung