PhotoWeekly 12.08.2020 | Page 23

Special SOMMER 21 Foto: Ludwig Groß Die Flow-Show Wasserfälle beeindrucken besonders, wenn man die Dynamik ihrer Fließbewegung einfängt. Wie dir Langzeitbelichtungen auch am helllichten Tag gelingen, erfährst du hier. Rauschende Bäche, Wasserfälle und Flüsse sind eine willkommene Abwechslung an heißen Sommertagen. Auch in fotografischer Hinsicht reizen diese Motive, vor allem die Dynamik der Fließbewegung. Doch genau hier liegt das Problem: Wie fängt man dieses Fließen ein? Antwort: mit einer Langzeitbelichtung. Doch wie funktioniert das tagsüber in der Praxis? Selbst wenn die Blende komplett geschlossen ist und der ISO-Wert auf das Minimum reduziert wurde, überstrahlen die Bilder bei ausreichender Belichtungszeit oftmals gnadenlos. Die Lösung ist relativ simpel: Verwende einen Graufilter, der ins Objektivgewinde vor die Frontlinse geschraubt wird. Er reduziert das einfallende Licht deutlich und hilft so, die Belichtungszeit künstlich zu verlängern. Vor allem beim Einsatz eines variablen Graufilters bleibst du flexibel: Durch das Drehen des Filters kann so lange verdunkelt werden, bis die gewünschte Belichtungszeit erreicht wird. Versuche, auch bei der Gestaltung des Motivs kreativ vorzugehen. Verwende ein Stativ, um knapp über der Wasseroberfläche fotografieren zu können. 1 Graufilter Benutze am besten einen variabel einsetzbaren Graufilter. Wenn du tagsüber fotografierst, ist es oftmals nicht möglich, derart lange Belichtungszeiten in der Kamera einzustellen, was durch den Filter kompensiert werden kann. Dunkle das einfallende Licht ab, bis die gewünschte Belichtungszeit möglich ist. 2 Einstellungen Fließendes Wasser tagsüber dynamisch aufzunehmen, ist ohne Filter meist unmöglich. Wenn die Location nicht tief in einem Wald liegt, kommt man ohne Hilfsmittel kaum aus. Nur so gelingt es, lange Belichtungszeiten ohne Überstrahlen zu erreichen. Halte den ISO-Wert dennoch gering und setze eine kleine Blende für hohe Schärfe ein. 3 Klappdisplay Aufgrund der ungewöhnlichen Aufnahmeperspektive ist es sinnvoll, eine Kamera mit Klappdisplay zu verwenden. Du kannst die Einstellungen zwar schon vorher festlegen und dann „blind“ fotografieren, aber wer die Möglichkeit hat, kann sich unbequeme Verrenkun gen ersparen. Einfach das Display ausklappen und den Bildausschnitt festlegen. 4 Stativ als Steg Stative sind nicht nur zum Platzieren der Kamera geeignet. In diesem Fall dient es als Verlängerung zum Erreichen einer ungewöhnlichen Perspektive knapp oberhalb der Wasseroberfläche. Manchmal genügen schon wenige Zentimeter, um einen vollkommen anderen Bildeindruck zu erhalten. Sichere das Stativ bei der Aufnahme mit deinem Bein. Nächstes Kapitel: Bunter Brennweitenmix