PhotoWeekly 12.02.2020 | Page 10

News T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R  10 OLYMPUS OM-D E-M1 MARK III Schnelles Spitzenmodell mit jeder Menge Extras Von Thomas Probst Mit der OM-D E-M1 Mark III hat Olympus ein neues Top-Modell mit einem 20,4-Megapixel-Sensor vorgestellt, das nicht nur viele Ver- besserungen gegenüber der wei- terhin erhältlichen E-M1 Mark II mit sich bringt, sondern auch noch viele Funktionen aus dem Profi-Flaggschiff E-M1X bereithält. Dreh- und Angelpunkt der kom- pakten und leichten E-M1 Mark III ist ein neuer TruePic-Bildpro- zessor der neunten Generation. Der sorgt nicht nur für eine Stei- gerung der Bildqualität, die laut Olympus durch eine verbesserte Detailwie- dergabe jetzt sogar auf E-M1X-Niveau liegen soll. Auch die Geschwin- digkeit konnte deutlich gesteigert werden. Ne- ben 18 Bildern in der Se- Quick Facts: kunde mit kontinuier- Preis: ca. 1.800 Euro licher Neufokussierung Sensor: 20,4-MP-Live-MOS macht sich der Tempo- Video-Auflösung: C4K/24p schub vor allem auch Display: 3-Zoll-Touchscreen (1.040.000 Bildpunkte) bei der Bildverarbei- ISO: 64-25.600 tung bemerkbar. Ab so- Serienbild: bis zu 18 B/s (AF-C) fort sind Fotografen mit der E-M1 Mark III in der Lage, 50-Megapixel-High-Res-Bil- der aus der Hand aufzunehmen. Dabei nutzt die Kamera ihren 5-Achsen-Bildstabilisator und nimmt mithilfe des beweglich gelagerten Sensors 16 leicht ver- setzte Bilder auf. Die werden an- schließend direkt in der Kamera zusammengerechnet. Auf diese Weise entstehen Dateien mit ei- ner Auflösung von bis zu 320 Me- gapixeln. Die High-Res-Funktion gab es bereits im Flaggschiff E-M1X, mit dem Unterschied, dass die E-M1X dafür zwei Pro- zessoren benötigte. Der TruePic IX soll diese Leistung dank acht Kernen jetzt auch mit nur einem Prozessor schaffen. Diese Reduzierung auf einen Pro- zessor ist auch mit ein Grund, weshalb die E-M1 Mark III weiter- hin kleiner ausfällt als die deut- lich größere E-M1X. Mit der neuen „Tripod-High-Res-Shot“-Funktion geht Olympus sogar noch einen Schritt weiter und ermöglicht RAW- und JPEG-Bilder mit bis zu 80 Megapixeln vom Stativ. Auch die erstmals in der E-M1 Mark III verfügbare „Live ND“-Filterfunktion ist aus der E-M1X bekannt. Dabei legt die Kamera mehrere Auf- nahmen übereinander, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen wie er mit einem Neutraldichte-Filter bei Langzeitbelichtungen am Tag entsteht. Ein fließendes Ge- wässer wirkt dadurch selbst bei hellem Umgebungslicht seidig weich. Die E-M1 Mark III simuliert ND-Filter mit den Stärken ND2 (1 Blendenstufe) bis ND32 (5 Blendenstufen). Das 3-Zoll-Dis- play ist dreh- und schwenkbar und verfügt über eine Touchfunktion. Olympus hat den Griff gegenüber der E-M1 Mark II leicht vergrößert, damit die E-M1 Mark III besser in der Hand liegt. Für Astrofotografen gibt es ei- nen neu entwickelten „Starry Sky AF“, der in der Lage sein soll, auch bei dunkler Nacht zuverläs- sig und automatisch auf die weit entfernten Sterne scharfzustel- len. Videografen dürfen sich über Bewegtbilder mit einer Cinema- 4K-Auflösung mit 4.096 × 2.160 Pixeln bei 24 Bildern in der Se- kunde freuen. Neben einem Mi- krofon kann parallel ein Kopfhö- rer angeschlossen werden. Wie das Schwestermodell ist auch die E-M1 Mark III gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Darü- ber hinaus kommt sie mit Tem- peraturen bis zu minus zehn Grad Celsius zurecht. Die E-M1 Mark III kann per USB-Kabel geladen und gleichzeitig verwendet werden. Das ermöglicht lange Belichtun- gen mithilfe einer Powerbank.  Der 5-Achsen-Bild- stabilisator er- möglicht mit der „Sync-IS“-Funktion bis um 7,5 Blenden- stufen längere Be- lichtungszeiten. Unser erster Eindruck „Sie wirkt wie eine ‚kleine‘ und preiswertere E-M1X.“ Thomas Probst, Kamera-Experte Mit der OM-D E-M1 Mark III ist Olympus eine se- henswerte Kamera gelungen, die viele Top-Funk- tionen des Profi-Flaggschiffs E-M1X in einem vergleichsweise kompakteren und leichteren Ge- häuse vereint. Wer also bei der E-M1X noch mit dem Formfaktor gehadert hat, dürfte an der neu- en E-M1 Mark III Gefallen finden. Spannend sind vor allem die vielen Zusatzfunktionen wie der High-Res-Shot, der Live-ND-Filter und der neue Autofokus-Algorithmus für die Astrofotografie.