PhotoWeekly 11.03.2020 | Page 22

W E I T W I N K E L- F O T O G R A F I E  22 Special Weitwinklig gestalten Lerne, worauf es bei der Gestaltung von starken Weitwinkel- Aufnahmen ankommt. Das auffälligste Merk- mal einer Weitwinkel- aufnahme ist natürlich das erweiterte Sicht- feld. Dieses ermöglicht es uns, „mehr“ von einer Szenerie abzubilden und so beispielsweise die Weitläufigkeit einer Land- schaft eindrucksvoll im Bild ein- zufangen oder das Hauptmotiv im Kontext seiner Umgebung zu zeigen. Zudem betonen Weitwin- kelaufnahmen den Vordergrund eines Bildes, können den Blick des Betrachters durch eine gelun- gene Linienführung geradezu ins Bild hineinziehen und somit ein außergewöhnliches Gefühl von Tiefe vermitteln. Um störenden Details im Vordergrund hierbei nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken, kann es Sinn machen, die Blende zu öffnen und die Elemente unmittel- bar vor dem Objektiv so- mit in sanfte Unschärfe zerfließen zu lassen (sie- he Steine im Bild oben). Dadurch erhöhst du nicht nur die Tiefenwirkung des Bildes, sondern kannst den Fokus klar und deutlich auf das Haupt- motiv im Bild lenken. Besondere Aufmerksamkeit gilt es bei der Komposition von Weitwinkel-Aufnahmen auch dem Hintergrund zu schenken. Da sich die Schärfentiefe bei kur- zen Brennweiten vergrößert, las- sen sich auffällige oder stören- de Details im Hintergrund nicht so einfach in Unschärfe tauchen – was wiederum bedeutet, dass du darauf achten musst, dass die Farben und Details im Hinter- grund dein Motiv ergänzen. Dazu gehört auch, keine störenden Bild- elemente in deinem weitwinkli- gen Bildausschnitt zu integrieren, die den Kontext beeinflussen und die Gesamtwirkung deiner Auf- nahme mindern könnten. Wähle die Brennweite immer entsprechend deines Motivs. Letztes Kapitel: Perspektive im Griff