PhotoWeekly 08.05.2019 | Page 28

Technik M E TA -T E S T 28 SIGMA 40 mm f/1,4 DG HSM | ART Kinoreife Linse Warum es zwischen 35 und 50 mm noch ein Objektiv braucht? Sigma liefert mit dem 40 mm Art eine ganz besondere Antwort. Von Ruben Schäfer Wusstest du schon, dass Sigma auch sogenannte Cine-Objek- N O 077 19/2019 tive baut? Das sind Linsen, die für Kinofilme verwendet werden Sigma 40 mm f/1,4 DG HSM | Art und die besonders hochwer- sehr gut tig sein müssen – denn auch an den Rändern ist die maximale Schärfe notwendig, wenn eine Kamera geschwenkt wird. Wa- rum wir dir das erzählen? Weil das 40 mm F1,4 DG HSM Art das erste Foto-Objektiv von Sigma ist, das ursprünglich als Cine-Ob- jektiv entwickelt wurde, um den in der Branche gefragten Bild- winkel und den hohen Quick Facts: Leistungsstandard zu Preis: ca. 1.200 Euro liefern. Diese neue He- Gewicht: 1.200 g rangehensweise, zu- Filterdurchmesser: 82 mm nächst die Qualität für Naheinstellgrenze: 40 cm professionelle Ausrüs- tung für Bewegtbilder zu Blendenlamellen: 9 gewährleisten, verhilft dem Objektiv auch zum Durch- bruch als Wechselobjektiv im Bereich Fotografie – verspricht zumindest der Hersteller. Ausstattung Im Bereich der Äußerlichkeiten hat Sigma nun auch im 40 mm Art einen Spritzwasserschutz mit zahlreichen Dichtungen verbaut, auch sonst entspricht die Verar- beitungsqualität dem hohen Ni- veau der Art-Serie. Zusammen mit der wasser- und ölabweisenden Beschichtung der Frontlinse sorgt das für eine zuverlässige Leistung auch bei extrem herausfordern- den Aufnahmebedingungen. Auf- fällig ist die gesteigerte Größe im Vergleich sowohl zu der 35 mm als auch zur 50-mm-Art-Variante. Deutlich wird das unter anderem am sehr großen Fokusring und am Gewicht, das bei etwa 1.200 Gramm liegt.  Für ein Objektiv die- ser Brennweiten- klasse ist es sehr schwer und recht groß geworden. Das Objektiv ist mit drei FLD- Glaselementen (“F” Low Disper- sion) und drei SLD-Glaselemen- ten (Special Low Dispersion) aus- gestattet, die für eine gründliche Korrektur von Farblängs- und Farbquerfehlern sorgen sollen. Einen Bildstabilisator sucht man bei Sigmas Art-Festbrennweiten wie immer vergeblich. Aktuali- siert präsentiert sich dafür der Autofokus, der im Test von ValueTech mit hoher Präzision und schneller Arbeit glänzen konnte. Wer sich das Objektiv zu- legt, bekommt neben der Linse auch einen Köcher und eine tul- penförmige Gegenlichtblende mit einer – halleluja – Verriegelung.  Das 40 mm Art von Sigma kommt mit einem Schutz ge- gen Umweltein- flüsse – endlich! Bildqualität Wenn du dich für das Sigma 40 mm Art entscheidest, ent- scheidest du dich für die beste Bildqualität, die es für den Preis aktuell gibt. Im Test und Ver- gleich mit 24 mm Art und 35 mm Art dominiert das 40er gerade am Rand so deutlich, dass einem die beiden Kontrahenten fast leidtun – obwohl sie ebenfalls Klassen- beste sind. Matthias Proske schreibt für ValueTech: „Wie schon beim 50 und 85 mm F1,4 Art liegt auch die Bildschärfe des Sigma 40 mm F1,4 Art bereits bei Offenblende (f/1,4) auf einem sehr hohen Niveau. Selbst am Voll- format-Bildrand sind zwischen f/1,4 und f/4,0 visuell kaum Unter- schiede auszumachen.“ Christoph Künne bezeichnet das 40er Art in Docma gar als „Beyond-Art“-Ob- jektiv. Und auch Tim Behuniak von Fstoppers ist hin und weg, die Bildqualität egalisiere auch das hohe Gewicht. FLD-Glas SLD-Glas Asphärische Linse Sigma setzt auf sehr hochwertiges Glas und eine Kon- struktion aus dem Video-Bereich. Er- gebnis: Schärfer geht derzeit kaum! Das sagen die Kollegen ...  „Die optische Qualität und die Autofokusleistung dieses Ob- jektivs waren einfach ein Traum. Mein Lieblingsobjektiv vor diesem Test war mein Nikon 70-200 mm 1: 2,8 VR. Aber das 40-mm-Objektiv von Sigma zerlegt es in meiner Meinung nach allen Regeln der Kunst. Immer scharf und schnell im Fokus, ich wurde nie von diesem Objektiv enttäuscht. Es ist nur etwas schwer geraten.“  (Tim Behuniak)  „Kein Zweifel: Wer eine der derzeit besten, wenn nicht sogar die beste Festbrennweite im Bereich um 40 mm sucht, sollte sich das Sigma 40 mm f/1.4 DG HSM ART definitiv ansehen. Selbst beim Test an einer 50-Megapixel-Vollformatkamera (Canon EOS 5Ds R) lassen sich keine Schwächen ausmachen. Die Bildschärfe ist bereits offenblendig (f/1.4) tadellos, die chromatische Aberration perfekt korrigiert und das Bokeh cremig. Auch der Preis von derzeit rund 1.200 Euro ist fair gewählt.“  (Matthias Proske)  „Groß und schwer, dafür aber mit einer Schärfeleistung, die ihresgleichen sucht. Wer das Schleppen nicht scheut und wer nicht nur Close-up-Porträts bei maximaler Offenblende fo- tografiert, findet im Sigma 40mm f/1.4 Art den idealen Fest- brennweiten-Alltagsbegleiter. Preislich bewegt sich das Objek- tiv in der 1.200 Euro-Liga. Das ist viel Geld, aber im Vergleich zur gebotenen Leistung noch moderat.“  (Christoph Künne) Das PhotoWeekly-Urteil  Das hat uns gefallen: Das hat uns gefallen: Die Auflösung und Schärfe sind phänomenal, die optischen Fehler nahezu perfekt korrigiert und auch die Ausstattung, wie der Autofokus-Motor und der Wetterschutz, sind ausgezeichnet. Auch die Brennweite von 40 mm ist erfrischend anders.  Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Es ist etwas schwer und etwas teuer, so weit so klar. Es gibt keinen Bildstabilisator. Wer nur „irgend­- ein Reportageobjektiv“ will, greift besser zum Tamron 35 mm SP – das kostet die Hälfte. Sigma 40 mm f/1,4 DG HSM | Art N 077 O 19/2019 sehr gut