PhotoWeekly 08.01.2020 | Page 25

Technik M E TA -T E S T 25 NIKON Z50 Spiegellose Premiere im Kleinformat Die Tester der Welt sind sich bei Nikons Z-System einig: tolle Kameras, dünnes Objektivportfolio. Jetzt erweitert Nikon nach unten und geht mit der Z50 auf APS-C. Ist das der Durchbruch? Von Ruben Schäfer Nun hat auch Nikon mit der Z50 eine spiegellose Kamera mit N O 110 02/2020 dem kleinen APS-C-Sensor im Produktportfolio. Seit dem ver- Nikon Z50 gangenen Herbst steht das sehr gut DSLM-System mit dem vom Vollformat bekannten Z-Bajonett beim Händler eures Vertrauens. Gut in der Hand liegt sie, die erste „kleine“ Systemkamera von Nikon, die ohne Spiegel daherkommt. Verglichen mit den beiden vollformatigen Z6- und Z7-Modellen könnt ihr die Z50 dank ihrer Kompakt- heit deutlich preisgünsti- ger erstehen. Wir verraten euch, was die neue Kleine von Nikon gut kann und an welchen Stellen noch Quick Facts: Nachbesserungsbedarf Preis: ca. 900 Euro besteht. Ausstattung Sensor: APS-C CMOS mit 20 Mio. Pixel Video-Auflösung: UHD/30p Die Z50 ist mit einem Display: 3,2-Zoll-Touchscreen (1.040.000 Bildpunkte) DX-Format-Sensor (also ISO: 50-204.800 APS-C) mit 20,9 Mega- Serienbild: bis zu 11 B/s pixeln ausgestattet und liefert mit 100-51.200 eine erstaunliche ISO-Perfor- mance für diese kompakte Klasse. Der Chip stammt aus der D500. Wie die Modelle Nikon Z7 und Z6 verfügt auch sie über das gro- ße Nikon-Z-Bajonett, das geringe Auflagemaß und den schnellen Hybrid-Autofokus mit einer wei- ten Bildfeldabdeckung (ca. 90%). Mit dem Augen-AF eignet sich die Z50 zudem perfekt für Port- räts und dank der Serienaufnah- mefunktion mit bis zu 11 Bildern pro Sekunde lassen sich auch schnelle Bewegungen einfangen.   Zur Ausstattung der Z50 gehört darüber hinaus der ultrascharfe elektronische Sucher mit natur- getreuer Bildwiedergabe, ein 8 cm (3,2 Zoll) großer und neigbarer Touchscreen und der tiefe Griff, dank dem Nikons spiegellose Ka- meras so angenehm in der Hand liegen. In Sachen Video gibt es natürlich 4K in 30 Bildern pro Se- kunde und ohne Crop. Konnek- tivität über WLAN und Co. ver- steht sich ja von alleine. Einen Bildstablisator wie in den gro- ßen Z-Modellen hat Nikon aller- dings weggespart. Die Außenhaut der Kamera ist dafür wie bei den Großen spritzwasser- und staub- geschützt und besteht aus einer Materialkombination von Mag- nesium auf Front- und Oberseite sowie Kunststoff bei den übrigen Gehäuseteilen. Mit dem brand- neuen 16-50-mm- Objektiv ist die neue Nikon Z50 wirklich kompakt, liegt aber gut in der Hand. Kennen wir schon: Die Hersteller ver- zichten bei den kleinen Modellen auf viele Knöpfe. Dafür gibt es ein Touch-Display. Bildqualität Die keine Kamera holt in puncto Bildqualität einiges aus ihrem Zauberhut. Nicht nur bei Tages- licht wirken Aufnahmen an- genehm detailliert, auch bei schlechter Ausleuchtung erzielt der kleine Sensor ein gutes Ergeb- nis. Allerdings kann die Z50 nicht das Niveau vergleichbarer Sony- oder Panasonic-Modelle wie bei- spielsweise dem Panasonic Lumix G91 halten. Schraubt ihr kräftigt am ISO-Wert, lässt die Bildschärfe ab der 12.800er-Marke erkennbar nach. Im Gegenzug hat die Kom- paktkamera von Nikon nicht mit flächigen Fotos, wie es bei besag- ten Konkurrenzmodellen der Fall ist, zu kämpfen, sondern liefert akkurate Ablichtungen. Klein, aber oho! Auch unter dem Lack der Z50 steckt ein Space- frame, was für hohe Robustheit garantiert. Das sagen die Kollegen ...  „Die Nikon Z50 ist zwar klein, liegt aber top in der Hand. Die Bedienung klappt schön einfach; die Verbindung zur App funktioniert auf Anhieb. Die Aufnahmen der kleinen Nikon sehen richtig gut aus, trotz etwas geringerer Auflösung. Der Autofokus braucht einen Wimpernschlag länger als bei Canon oder Sony, arbeitet aber sehr zuverlässig und führt die Schärfe gut nach.“  (Sven Schulz)  „Der Preis klingt in meinen Ohren fair. Die Nikon Z50 liefert im ersten Praxis-Test einen insgesamt stimmigen Eindruck ab. Vor allem das handliche Gehäuse, der bewähr- te Bildsensor sowie der schnelle Autofokus heben den Ge- samteindruck. Der Wechsel von XQD- auf SD-Karten dürfte für die Anwenderklasse ebenfalls eine willkommene Ände- rung sein. Was ich im Praxis-Test lediglich vermisst habe, waren der Fokus-Joystick sowie der integrierte Bildsta- bilisator.“  (Moritz Wanke)  „Was die Z50 vermissen lässt, ist eine Bildstabilisierung in der Kamera (IBIS). Fairerweise muss man aber sagen, dass aktuell keine APS-C-Systemkamera unter 1.000 Euro eine solche mitbringt. Die Leistungsfähigkeit des Autofokus un- terstreicht auch der Serienbildmodus. “  (Andreas Jordan) Das PhotoWeekly-Urteil  Das hat uns gefallen: Trotz des kleineren Sen- sors kann das kompakte DSLM-System von Nikon im Hinblick auf Bildqualität überzeugen. Gepaart mit dem – vergleichsweise – niedrigen Preis, hat dieser spiegellose Fotoknipser definitiv seine Daseinsberechtigung zwischen der Kon- kurrenz von Canon und Sony und Co. Starke Aus- dauer und gute Handlichkeit runden das Bild ab.  Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Leider fehlt es der Z50 an einem Bildstabilisator. Habt ihr also kein Objektiv mit entsprechender Funk- tion zur Hand, muss die kleine Kamera aufs Sta- tiv, um bei längeren Belichtungszeiten Verwack- ler zu vermeiden. Nikon Z50 N O 110 02/2020 sehr gut