PhotoWeekly 05.02.2020 | Page 16

Special MALERISCHE BLUMENFOTOS 16 Die Lichtsetzung Davies Mache dir Kunstlicht zunutze, um natürliches Licht zu optimieren oder zu simulieren. Stimmungsvolles Fensterlicht: Profifotografin Emma Davies liebt es, ihre blumigen Motive mit wei- chem Fensterlicht auszuleuchten. Licht verstehen: Experimentiere mit unterschiedlichen Lichtsituationen, um zu verstehen, wie sich Lichtrich- tung, -intensität und -art auf deine Motive auswirken. Grundsätzlich eignet sich wei- ches Tageslicht besonders gut, um Blumen stimmungsvoll in Szene zu setzen. Ist dies in einem Innenraum jedoch nur in gerin- gem Maß vorhanden, kannst du mit Kunstlicht nachhelfen – sei es mit Dauer- oder Blitzlicht. Dies gilt natürlich auch für das Fotografieren im Freien. Denn nicht immer wirst du dein blu- miges Motiv „bewegen“ können. Möchtest du zum Beispiel auf ei- nem Blumenfeld oder in einem dämmrigen Gewächshaus foto- grafieren, musst du dich den Lichtverhältnissen vor Ort anpas- sen. Eine kleine LED-Leuchte oder ein Ringblitz können in solchen Momenten wahre Lichtwunder bewirken und stellen eine unauf- fällige Methode dar, um deinem Motiv etwas mehr Licht zu verlei- hen, wie Profi Annemarie Farley bezeugt: „Das Schöne an einem Ringblitz ist, dass keine harten Schatten entstehen. Befindest du dich sehr nah an deinem Motiv und möchtest nur die Mitte eines Blütenkopfes zusätzlich beleuch- ten, ist er die perfekte Wahl.“ Anders verhält es sich beim Arbeiten im Studio. Dort be- stimmst du das Licht selbst, hast die volle Kontrolle über seine Wir- kung und Richtung und kannst das Motiv exakt nach deinen Vorstellungen inszenieren.   Während Profifotograf Simon Schollum im Studio bevorzugt mit Blitzlicht arbeitet, kommt bei Fotografin Jocelyn Horsfall (www.jocelynhorsfall.com) Dau- erlicht zum Einsatz: „Mit LED-Stu- dioleuchten lässt sich Tageslicht wunderbar simulieren.“ Hierbei verwendet Horsfall meist Softbo- xen oder Beauty Dishes, die das Motiv von schräg hinten aus- leuchten. Durch die Lichtformer erscheint das Licht weicher und das seitliche Gegenlicht lässt die Motivstrukturen und -formen verstärkt zur Geltung kommen. Wie in jedem anderen Foto- genre auch, solltest du die Wahl des Lichts und der Optik entspre- chend des Bildlooks auswählen, den du erzielen möchtest. Annemarie Farley achtet zum Beispiel besonders darauf, dass sie Objektive verwendet, die bei Offenblende ein schönes Bokeh erzeugen. „Lensbaby-Optiken er- zeugen einen einzigartigen, weichen Effekt“, so Farley. Nächstes Kapitel: Es werde Licht!