PhotoWeekly 04.09.2019 | Page 15

Special LANDSCHAFT 15 Das perfekte Licht Ohne die richtige Stimmung werden deine Landschaftsfotos nicht herausstechen. Frontales Licht: Der tiefe Sonnen- stand betont die Farben und Struk- turen im Motiv. Die Blätter des Baums scheinen förmlich zu glühen. Als Landschaftsfoto- graf brauchst du ein Verständnis für die ver- schiedenen Lichtver- hältnisse und wie sie sich auswirken. Die wichtigsten Faktoren sind die Richtung und Qualität des Lichts. Um erfolg- reich Landschaften aufzuneh- men, musst du wissen, was am besten zum Motiv passt und ent- sprechend planen. Ländliche Landschaften pro- fitieren etwa von einer niedrigen Seitenbeleuchtung, die Form und Textur offenbart und dem Motiv Tiefe verleiht; Architektonisches und Küsten sehen indes frontal beleuchtet oft ansprechend aus.  Hintergrundlicht kann sehr dra- matisch sein, wenn Schatten und Formen betont werden. Es eignet sich besonders gut für Komposi- tionen mit grafischen Elementen wie Waldszenen. Frontbeleuchtung erzeugt Schatten, die von der Kamera wegfallen und können dein Motiv flach und stumpf erscheinen las- sen. Wenn die Sonne jedoch tief am Himmel steht, erhöht sich die Farbsättigung; suche nach far- benfrohen Motiven oder solchen, die die natürlichen, warmen Töne der Sonne widerspiegeln, wie z. B. Sandsteinfelsen. Das am wenigsten fotoge- ne Licht ist die Mittagssonne, mit hohem Kontrast und harten Schatten. Bei diesen Bedingun- gen können bunte, strukturelle Motive ebenso gut funktionieren wie monochrome Bilder. Von Dunkel zu Hell Atmosphäre: Das Licht im Hintergrund sorgt für ei- nen verträumten Bildlook. Blickführung: Das Auge folgt naturgemäß von dunklen zu hellen Bereichen. Vordergrund: Ein Hauptmotiv lässt sich mit weichen Elementen noch stärker betonen. Komposition: Die Komposition unterstützt das Licht, wäh- rend unsere Augen der Straße in den Hintergrund folgen. Landschaft in seitlichem Licht Dunkler Hintergrund: Der Hintergrund hilft, die Be- leuchtung hervorzuheben. . Tiefe betonen: Abwechselnd helle und dunkle Streifen helfen, die Tiefe zu erhöhen. Fokuspunkt: Das Seitenlicht verleiht dem Gebäude mehr Präsenz in der Komposition. Wahrnehmung: Der Abstand zwischen den Schatten hilft, Tiefe anzudeuten. Intensität und Farbtemperatur werden durch die Tageszeit, die Jahreszeit und das Wetter be- stimmt. So ist die Farbtemperatur zu Beginn und am Ende des Ta- ges warm und in der Dämmerung kühl; das Licht ist im Sommer härter, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, und im Winter ist es klarer, wenn mehr Feuchtig- keit in der Atmosphäre ist. Um starke Ergebnisse zu er- zielen, versucht man am besten, „auf der Kante“ zu fotografieren – während des Übergangs von ei- nem Zustand zum anderen. Dies kann der Übergang von Nacht zu Tag, von einer Jahreszeit zur an- deren, von ruhigem zu stürmi- schem Wetter und so weiter sein. Diese Momente führen zu Bildern mit Wow-Faktor. Nächstes Kapitel: Balancieren mit Licht