PhotoWeekly 03/2019 | Page 17

Special FOOD FOTOGRAFIE 17 Essen stylen Sorge dafür, dass deine Motive lecker aussehen! Das Ergebnis liegt in einem Spek- trum von Ansätzen, an einem Ende liegt Foodstyling und am anderen der Fotojournalismus. Du kannst entweder die ge- wünschte Szene mit Requisiten und Styling von Grund auf neu er- stellen, oder du suchst nach Mo- menten in einer Szene, die bereits in der realen Welt vorhanden ist. Die besten Ergebnisse kommen in der Regel aus einer Mischung. 50 mm: Ein licht- starkes Objektiv mit einer Brenn- weite von 50 mm ist ideal für die Foodfotografie. Sinn der Tiefe: Baue einige Objek- te im Hintergrund und Vordergrund unscharf mit ein, so werden Ebenen zu einer Szene. Styling ist eine komplexe Fähig- keit. Bei einem kommerziellen Shooting kann der Stylist tat- sächlich mehr verdienen als der Fotograf. Stylisten liefern ihre Re- quisiten und Ideen und in der Re- gel liegt das Gesamtkonzept des Shootings am stärksten in ihren Händen. Der Fotograf muss die Führung übernehmen, das Licht zu seinem Vorteil nutzen und sicherstellen, dass die endgültige Szene technisch einwandfrei ist. Als Fotograf ist es grandios, mit einem guten Stylisten zu- sammenzuarbeiten, weil sie so viel kreativen Input einbringen. Wenn der Stylist die Szene vor- bereitet, kannst du dich auf die Komposition konzentrieren. Wenn eine Person sowohl Foto- grafie als auch Styling machen muss, wird es in der Regel sehr komplex und es werden leichter Details übersehen. Daher bietet sich ein Team viel eher an. Requisiten: Nimm dir Zeit, um Re- quisiten zu nut- zen. Diese beiden Szenen werden im selben Küchen- fenster aufgenom- men, bieten jedoch unterschiedliche Farbpaletten. Bau- ernhaus im Land- hausstil mit einem Krug Blumen ge- genüber skandina- vischer „fika time“. Bei der Fotografie vor Ort ist es wichtig zu berücksichtigen, wie viel von dem ursprünglichen Charakter des Restaurants oder der Küche bleiben sollen. Der Stil des Fotojournalismus legt fest, dass Bilder die Natur des Motivs offenlegen, während das Styling ein Versuch ist, es zu Kunst zu verwandeln. In der Praxis gibt es immer einen gewissen Anteil von beidem. Ich mag es, „in der Szene zu fo- tografieren“, wenn ich einen Ort besuche. Ich bitte das Personal, die Tische so zu stellen, wie sie es für die Gäste tun würden, und die Speisen mit eingegossenen Wei- nen zu präsentieren. Ich möchte sehen, wie sie ihre Arbeit präsen- tieren. An einem fertig gedeck- ten Tisch suche ich dann nach Momenten innerhalb der Szene. Ich suche einen Helden und gra- be Kompositionen aus, die meh- rere Elemente beinhalten. Und dann fange ich vielleicht an, den Tisch ein wenig zu stylen. Nicht viel, aber ein bisschen. Ich nehme Anpassungen vor, entferne Ab- lenkungen und füge dem Hinter- grund Elemente hinzu. Durch das Zusammenführen dieser beiden Ansätze entsteht eine Vielfalt an Bildern. Letztes Kapitel: Volle Kontrolle