PhotoWeekly 03/2019 | Page 13

Special FOOD-FOTOGRAFIE 13 Nutze das Licht Der häufigste Fehler: Leckeres Essen in scheußlichem Licht fotografieren. Maßstab: Alles oder nichts! Je mehr du in das Bild bringst, des- to mehr Optionen hast du für die Komposition. Kameras sehen Licht, keine Mo- tive, auch wenn das Motiv lecker und saftig schimmert. Die Le- bensmittelfotografie beginnt im- mer mit dem Licht. Das perfek- te Licht ist weich, reichlich und kommt schräg. Du brauchst viel Licht zum Spielen, aber defini- tiv kein direktes Sonnenlicht auf der Szene. Es ist zu hart und zu kontrastreich. Der beste Tisch im Restaurant liegt am Fenster mit hellem Tageslicht, das gefiltert wird. Dieses Szenario verwandelt das Fenster in eine sehr große Softbox, die den Tisch mit gutem Licht füllt, das verschiedene Auf- nahmewinkel bietet. Ausgangspunkt ist, in einem Winkel quer zur Lichtquelle zu fo- tografieren. Dieser Winkel bietet ausreichend Kontrast, um Details in der Szene sichtbar zu machen, und bringt die Farben zum Vor- schein. Du musst die gegenüber- liegende Seite der Szene nicht mit einem Reflektor oder Blitz aufhellen, da du bei der Verar- beitung der Dateien dunkle Be- reiche des RAW-Bildes aufhellen kannst. Die Feinabstimmung der RAW-Dateien ist schneller. Belichtung: Die meisten Situa- tionen profitieren von einer weichen, angewinkelten Be- leuchtung. Direk- tes Sonnenlicht kann Kontraste in eine Szene bringen. Mit der Änderung des Winkels er- zeugst du eine andere Lichtquali- tät für die Szene. Je mehr du ins Licht fotografierst, desto mehr Kontrast und Drama werden auf- gebaut. Die Farbfülle wird redu- ziert, Schwarz wird härter und einige Bereiche können zu hell werden. Das ist aus Stil-Gründen akzeptabel, wenn du Drama willst. Wenn das Licht eher von vorne auf die Szene fällt, wird der Kontrast flacher. Durch die Steuerung des Auf- nahmewinkels relativ zum Fens- ter kannst du also Kontrast und Farbe einstellen – selbst wenn das Licht sehr weich ist. Es ist egal, wie toll das Essen auf einem Teller aussieht, wenn das Licht dafür nicht funktioniert. Schlech- tes Licht und gutes Essen sorgen leider immer für unappetitliche Fotos. Im richtigen Licht sieht Es- sen dagegen direkt viel leckerer aus. Achte darauf! Nächstes Kapitel: Blitz nutzen?