PhotoWeekly 01.05.2019 | Page 33

Technik M E TA -T E S T 33 PANASONIC LUMIX DC-LX100 II Edel-Kompakte mit Multiformat-Sensor Die Panasonic LX100 II ist mit vielen professio- nellen Funktionen ausgestattet und überzeugt mit einem durchdachten Bedienkonzept. Von Thomas Probst Mit der LX100 II ist Panasonic eine hochwertige Kompakt- kamera gelungen, die vor allem durch ihren großen Sensor im Four-Thirds-Format auf sich auf- merksam macht. Die Auflösung wurde im Vergleich zum Vorgän- germodell leicht erhöht. N O 076 18/2019 Panasonic DC-LX100 II sehr gut Ausstattung Auf den ersten Blick hat sich von der Vorgängerin LX100 zur LX100 II nicht viel verändert. Panasonic bleibt beim bewährten Bedien- konzept, das vor allem erfah- renen Fotografen und Quick Facts: Fans der manuellen Be- Preis: ca. 823 Euro dienung gefallen wird. Sensor: Four Thirds MOS Es gibt ein großes, grif- mit 21,77 Mio. Pixel, davon ef- figes Rad für die Belich- fektiv nutzbar: 17 Megapixel tungszeit auf der Ge- Brennweite: 24-75 mm (KB) häuseoberseite. Dazu Video-Auflösung: UHD/30p einen Blendenring di- Display: 3,0-Zoll-Touchscreen (1.240.000 Bildpunkte) rekt am Objektiv. Die ISO: 100-25.600 ISO-Empfindlichkeit, Serienbild: bis zu 11 B/s der Weißabgleich und der Autofokuspunkt las- sen sich zügig über das Tasten- kreuz auf der Rückseite anpas- sen. Wer mag, kann das AF-Feld bei der LX100 II neuerdings auch per Touchfunktion direkt auf dem Monitor auswählen. Auch das Menü lässt sich mit dem Fin- ger am Display steuern. Die neue Touchfunktion kommt Filmern zugute, da sie während der Video- aufzeichnung geräuschlose Schärfeverlagerungen ermög- licht. Gefilmt wird in der LX100 II mit Ultra-HD-Auflösung und inzwischen 30 Bildern in der Sekunde. Bei der Vorgängerin waren es noch 25 Bilder pro Se- kunde. Filmer werden allerdings nach wie vor den Mikrofonan- schluss vermissen. Neben dem 3,0 Zoll großen Touchdis- play kann der Foto- graf sein Motiv auch über den elektronischen Sucher anvisieren. Was hat die LX100 II sonst noch zu bieten? Der große Four-Thirds- Sensor mit 22 Megapixeln und das Zoomobjektiv mit umge- rechnet 24-75 mm (KB) und ei- ner Lichtstärke von f/1,7-f/2,8 las- sen keinen Zweifel daran, dass die Bildqualität im Vordergrund steht. Beim Sensor bedient sich Panasonic eines Tricks. Es wird nämlich nicht die gesamte Sensorfläche, sondern nur ein Ausschnitt für die Aufnahmen verwendet. Panasonic erreicht damit, dass der Fotograf das Auf- nahmeformat von 4:3 zu 3:2 und 16:9 wechseln kann, ohne dass sich der Bildwinkel, und da- mit die Brennweite, verändert. Wer also ins 16:9-Format wech- selt, kann genauso die 24 mm im Weitwinkel nutzen wie jemand, der im 4:3-Format fotografiert. Dadurch, dass nur ein Ausschnitt des Sensors verwendet wird, be- trägt die effektive Auflösung auch nicht 22, sondern maximal 17 Me- gapixel im 4:3-Format. Zu den weiteren Ausstattungs- highlights gehören ein elektroni- scher Sucher, ein optischer Bild- stabilisator, eine 4K-Fotofunktion, sowie WLAN und ein schneller Kontrast-Autofokus. Das fest verbaute und sehr lichtstar- ke Objektiv bietet eine Brennweite von umgerechnet 24-75 mm (KB). Mit einem Blenden- ring am Objektiv und einem Rad für die Belichtungszeit können Fotografen die LX100 II nach Belieben manuell einstellen. Bildqualität Obwohl die LX100 II nur einen Ausschnitt des Four-Thirds- Sensors verwendet, ist dieser Ausschnitt trotzdem rund 1,6 Mal größer als der in anderen Edel-Kompaktkameras verwen- dete 1-Zoll-Sensor. Gleichzei- tig fällt die effektive Auflösung mit 17 Megapixeln geringer aus als bei den mittlerweile oft ein- gesetzten 24 Megapixeln im 1-Zoll-Bereich. Macht sich dieser Unterschied auch positiv in der Bildqualität bemerkbar? Nur bedingt, wie Benjamin Kirchheim von www.digitalkame- ra.de berichtet. Panasonic habe sich in den letzten Jahren durch seine sehr zurückhaltend aufbe- reiteten JPEG-Bilder einen Na- men gemacht, was die Kamera bei der Labormessung allerdings Auflösung koste, erklärt Kirch- heim. „Die LX100 II macht hier keine Ausnahme“, so der Tester. „Bei Offenblende ist die Auflösung im Verhältnis zum Maximum gut bis sehr gut. Zum Bildrand hin nimmt die Auflösung jedoch deutlich ab, und zwar bei allen Brennweiten.“ Farbsäume, Ver- zeichnung und Randabdunklung seien dafür aber durchaus gering. Erich Baier und Reinhard Merz von der Colorfoto berichten dar- über hinaus von einem sehr gu- ten Rauschverhalten bei ISO 200 und 400 in den JPEG-Bildern. Bei ISO 800 steige das Rauschen aber schon deutlich an und es machen sich Artefakte bemerkbar. Bei hö- heren Empfindlichkeiten emp- fehlen die Tester daher, besser in das RAW-Format zu wechseln. Das sagen die Kollegen ...  „Wie bereits das Vorgängermodell ist die Panasonic Lumix DC-LX100 II eine sehr gelungene Kamera, die ein lichtstar- kes Objektiv mit einem großen Sensor in einem hochwer- tigen Gehäuse vereint. [...] Auch die Bildqualität kann sich sehen lassen, wobei die Lumix eher mit einem natürlichen Bildeindruck bis hin zu hohen ISO-Empfindlichkeiten als mit knackiger Schärfe und Auflösung beeindruckt.“  (Benjamin Kirchheim)  „Kauftipp“ „Die Panasonic Lumix LX100 II ist eine solide und tadellos verarbeitete Kamera. Doch nicht nur die Hardware ist su- per, wenn man von Schwächen des Zooms an den Rändern absieht, auch die softwareseitige Ausstattung beeindruckt: WLAN, Bluetooth, Fotostacking, Post Fokus und HDR. [...] Allein das fest verbaute Display scheint nicht mehr zeitge- mäß, hier würden wir uns schon eine schwenk- und drehba- re Variante wünschen.“  (Erich Baier, Reinhard Merz)  „sehr gut“ „Die Abbildungsleistung ist insbesondere im Low-ISO-Be- reich super. Ebenso vorteilhaft präsentiert sich die Haptik der Kamera. [...] Die Ausstattung kann ebenso überzeugen, wenngleich der LX100 II ein beweglicher Monitor gut getan hätte.“  (Tim Herpers) Das PhotoWeekly-Urteil  Das hat uns gefallen: Die Panasonic überzeugt mit einem rundum gelungenen Bedienkonzept. Die manuelle Steuerung ist intuitiv und macht in der Praxis richtig Spaß. Dazu kommt die neue Touchfunktionalität für noch mehr Möglichkei- ten und eine geräuschlose Schärfeverlagerung im Videomodus. Das lichtstarke Objektiv ermög- licht schöne Freisteller und – gemeinsam mit dem Bildstabilisator – scharfe Freihandaufnah- men bei schwachem Licht.  Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Ein be- wegliches Display wäre wünschenswert und zeitgemäß gewesen. Zudem fehlt der Mikrofon- anschluss für Filmer. Die Bildqualität ist an sich gut. Durch die zurückhaltende Bildverarbeitung in der Kamera wirken die JPEG-Aufnahmen aber nicht so scharf wie bei der Konkurrenz. Wer sich für dieses Modell entscheidet, nutzt am besten das RAW-Format . Panasonic DC-LX100 II N 076 O 18/2019 sehr gut