Konflikte
Krieg bringt Frieden:
Nation Building und
Interventionen
S o l d a t e n i m I r a k : De r
Kr i eg g i l t bi s heut e a l s
N e g a t i v -B e i s p i e l f ü r
mi l i t ä r i s c h e
I n t e r v e n t i on e n
Krieg ist grausam. Trotzdem scheint es manchmal
unvermeidlich, den Frieden mit Waffengewalt zu
sichern. Wenn im Nahen Osten Millionen von
Menschen in Bürgerkriegen bekämpft und westliche
Journalisten geköpft werden, dann betrifft das auch
uns. Gut gemeinter Pazisfismus hilft dann aber nicht
weiter.
Von Xaver Maximilian Spörl
st es richtig, militärisch in einen Krieg einzugreifen, um
den Frieden wieder herzustellen? Wann immer westliche
Truppen in einen Konflikt eingreifen, der sie vordergründig
nicht betrifft, geistert diese Frage durch die Medien.
Schon der Philosoph Immanuel Kant schlug in seiner
Schrift „Zum Ewigen Frieden“ drei Mittel vor, die den
Frieden auf der Welt bringen und erhalten sollten:
Xaver Maximilian
Spörl,
geboren 1996, macht
eine Ausbildung zum
Industriekaufmann
bei einem Phar-
maunternehmen in
Karlsruhe und ist
beim lokalen HayekClub aktiv. Er ist
Local Coordinator
bei European Students for Liberty.
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1. Alle Staaten sollen eine republikanische Verfassung
haben, in der Gesetzgebung, Regierung und Justiz klar
voneinander getrennt sind.
2. Alle Staaten sollen einem Völkerbund angehören, der
Recht über internationale Politik spricht.
3. Zwischen allen Staaten soll Freizügigkeit für Menschen
und Güter herrschen.
Wenn wir einen Blick auf die heutigen Verhältnisse werfen,
können wir erkennen, wie visionär diese Schrift aus dem
Jahre 1795 eigentlich war.
Die Vereinten Nationen lassen sich als Ansatz verstehen,
den vorgeschlagenen Völkerbund in die Realität
umzusetzen. Doch vor allem in Hinsicht auf die
befriedende Wirkung des freien Handels haben sich Kants
Vorstellungen bewahrheitet: Man spricht nicht vo
ungefähr vom „OECDFrieden“ zwischen den Mitglieds
staaten der gleichnamigen Internationalen Organisation.
Alle diese Staaten gemeinsam haben, dass es sich bei ihnen
um funktionierende liberale Demokratien handelt.
Zwischen OECDLändern bestehen kaum Handelshemm
nisse und ihre Beziehungen sind ausgesprochen stabil.
Auch wenn es auf den erste Blick anders wirkt: Kants Idee
konnte bis heute nicht umgesetzt werden. Die Idee hinter
den Vereinten Nationen mag mit der des Völkerbundes
übereinstimmen, doch ihre tatsächliche Bedeutung ist von
Kants Ausführungen meilenweit entfernt. Fünf Nationen
haben einen ständigen Sitz im UNSicherheitsrat und damit
ein Vetorecht gegen alle vorgebrachten Resolutionen: die
Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Frankreich,
die Russische Föderation und die Volksrepublik China –
Friedenssicherung ist auf diese Weise unvorstellbar.
Leider ist auch Freihandel kein Allheilmittel. Ende der 30er
Jahre des vergangenen Jahrhunderts war Frankreich der
größte Handelspartner des Deutschen Reichs. Und trotz
dem wurde Frankreich im zweiten Weltkrieg nicht von der
Wehrmacht verschont. Der Grund dafür, dass sich manche
Staaten in ihren expansiven Bestrebungen nicht von
Handelsinteressen bremsen lassen, liegt im Regelfall darin,
dass Kants erste Forderung nicht erfüllt ist: denn selbst
verständlich sind es nicht die Regierungen selbst, welche
die Absicht haben, möglichst viele Güter zwischen den
Ländern zirkulieren zu lassen, sondern die Bürger. Ein
Sta