Peace Love Liberty - Konflikte | Page 2

Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, Konflikte machen den Menschen Angst. Liebgewonnene Meinungen, Lebensumstände oder Traditionen wollen wir nicht hinterfragt sehen. Doch die Geschichte zeigt, dass wir an Konflikten wachsen. Sie bringen uns zum Nachdenken und zwingen uns zum Handeln. Konflikte, die durch neue Ideen, Vorstellungen über Gesellschaft und Individuum oder Kritik entstehen, sind die Grundlage unseres Wohlstandes und unserer eigenen Selbstverwirklichung. Sie schaffen Fortschritt – bei uns selbst und für die Menschheit. KONFLIKTAUSTRAGUNG: MIT RESPEKT Konflikte müssen uns keine Angst machen, solange ein Rechtsstaat dafür sorgt, dass sie in gegenseitiger Achtung vor Leben und Eigentum ausgetragen werden. In einem Rechtsstaat können unvereinbare Positionen nebeneinander bestehen ­ Konflikte können aber auch diskutiert, analysiert und befriedet werden. Menschen besitzen dabei die Freiheit, ihren Standpunkt zu behalten ­ wie rückständig oder feindlich gegenüber anderen Menschen er auch sein mag. Nicht „Darf man das sagen?“, sondern "Ich möchte widersprechen!" ist die Formel für einen gewinnbringenden Diskurs. Trotzdem sollten wir nie müde sein, den Respekt vor der anderen Meinung und des Gegenüber nicht nur vorzuleben, sondern auch zu fordern. Eine offene Gesellschaft ist schließlich streit­ und Menschen sind überzeugbar. Nur so verbreiten sich Toleranz, Freiheit und vielleicht auch eine „Willkommenskultur“. ISLAM, INTERVENTIONISMUS, UNGLEICHHEIT Im letzten Jahr prägten einige sehr markante Konflikte die Medienland­ schaft: Der Bürgerkrieg in Syrien, in dem die Regierung gegen Minder­ heiten und alle gegen den IS kämpfen; die Flüchtlingskrise als Folge der prekären Situation im Nahen Osten spaltet Deutschland. Über all dem schweben die Fragen: Passt der Islam zu der offenen Gesellschaft, in der wir leben? Müssen wir Truppen zur Beendigung des Kriegs schi­ cken? Kaum jemand begegnet dem, wie auch Fragen der Gleichheit und Gerechtigkeit, nicht täglich auf Facebook oder anderen Medien. DAS EIGENE WISSEN SCHÄRFEN, NICHT SCHÜTZEN Diese Probleme bewegen Politik und Gesellschaft und wir sollten uns dabei nicht vor der Konfrontation mit anderen Meinungen verstecken. Aber auch Herausforderungen im Leben oder im Beruf müssen wir uns stellen um zu lernen. Alles eine Frage der Motivation? Wir haben uns in diesem Heft unter der Überschrift „Konflikte“ vielen verschiedenen Themen gestellt. Die Artikel dienen als Diskus­ sionsbeiträge um danach auf Facebook, auf dem Blog oder persönlich weiter zu diskutieren. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und hoffe auf ein Wiedersehen im Netz oder auf einer der Students For Liberty Konferenzen, Timotheus Stark Chefredakteur Wir danken unserem Sponsor European Students For Liberty Prometheus – Das Freiheitsinstitut ist eine Denkfabrik, die sich der Verbreitung freiheitlichen Denkens widmet. Ziel ist es, den Wert der Selbstverantwortung in unserer Gesellschaft zu stärken. Es ist Aus­ druck menschlicher Würde ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie setzen sich ein für individuelle Freiheit, die Stärkung der Zivilgesellschaft, eine freiheitliche Wirtschaftsordnung, die Herrschaft des Rechts und den Rückbau eines paternalistischen Staates. Prometheus will beitragen zum Aufbau einer freien Gesellschaft. Die European Students For Liberty (ESFL) sind ein europäisches Netzwerk für Studenten, die für Freiheit, Gerechtigkeit und Selbst­ bestimmung eintreten. In den vielen lokalen Gruppen werden Vorträge, Debatten und auch Workshops organisiert. Auf den regiona­ len und europäischen Konferenzen erlebt man Reden von außer­ gewöhnlichen Persönlichkeiten und lernt viele neue Menschen kennen. ESFL hilft, vernetzt und bildet junge Menschen aus, um für die Freiheit in Europa aktiv zu streiten. 2