Newsletter Flucht & Studium Magazin Flucht und Studium Ausgabe 1 I 2017 | Page 7

uni-assist: Wie erfolgreich war das Konzept

von IN-Touch?

Kemper: Das Angebot ist sehr gut angekommen. Es war ausdrücklich niedrigschwellig angelegt, ohne besondere Aufnahmeprüfung. Seit dem Beginn zum Sommersemester 2014 verzeichnen wir 800 Anmeldungen. Als 2015 immer größere Zahlen von Geflüchteten nach Deutschland kamen, erhielt IN-Touch viel Interesse, auch international. Die Österreicher haben das Konzept von IN-Touch kopiert und ein bundesweites Programm für ihre Hochschulen daraus gemacht.

uni-assist: Und wie reagierten die Hochschulen im eigenen Land, in Bremen?

Kemper: Anfang 2015 haben sich die anderen Bremer staatlichen Hochschulen der Initiative angeschlossen.

Wir wollten uns nicht gegenseitig unnötige Konkurrenz schaffen und den eigentlichen Programmzielen im Weg stehen.

uni-assist: Aber das Ziel, die Geflüchteten ins Studium zu bringen, war noch fern.

Kemper: Ich hatte zu dem Zeitpunkt bereits ein Konzept geschrieben, das wir über das Rektorat dem Bremer Senat vorgelegt haben. Es beschrieb, was nötig ist, um Geflüchtete ins Studium zu bringen: Deutschkurs, Studienvorbereitung, ein formales Verfahren für Menschen, die nicht alle Papiere beibringen können…

uni-assist: Mit allen fünf staatlichen Hochschulen im Boot hatte dieses Konzeptpapier eine eindrucksvolle Lobby.

Kemper: Das stimmt. Es ging dann tatsächlich auch sehr schnell: Im Herbst 2015 war die positive Entscheidung der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz zur Einrichtung von HERE da, bereits im März 2016 haben wir die ersten 60 geflüchteten Studieninteressierten in unsere Kurse aufgenommen, die im Mai 2016 gestartet sind. Mittlerweile arbeiten wir zu fünft bei HERE.

uni-assist Newsletter Flucht & Studium // Mai 2017

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Wir wollten uns nicht gegenseitig unnötige Konkurrenz schaffen.

Eine Fußgängerbrücke über der Weser mit Blick auf das Gebäude der Universität Bremen © Fotolia

Alle fünf staatlichen Bremer Hochschulen

in einem Boot.