Nationalparkplan Band 1 | Page 52

• Medienarbeit ( Presse , Rundfunk , Fernsehen ),
• Zusammenarbeit mit Verlagen ( Karten , Schulbücher , Fachbücher ),
• elektronische Informationssysteme , Internet ,
• Mitarbeiterzeitung ,
• Daten- und Fotoarchive .
6.3.2 Umweltbildung
Nach § 5 ( 1 ) Ziff . 4 NLP-VO ist es im Nationalpark geboten der Öffentlichkeit den Nationalpark für Bildung und Erholung durch geeignete Einrichtungen und Formen der Öffentlichkeitsarbeit sowie Besucherlenkung zu erschließen . Dabei zielt die Bildungsarbeit insbesondere auf die Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur im Spannungsfeld zwischen Kulturlandschaft und vom Menschen unbeeinflusster Natur ( Wildnis ).
Der Müritz-Nationalpark ist durch seine Naturausstattung , die bereits vorhandene bzw . weiter zu entwickelnde Infrastruktur und nicht zuletzt auch durch speziell ausgebildetes Personal in besonderem Maße für die Umweltbildung im o . g . Sinne geeignet .
Für die Umweltbildung bestehen folgende Schwerpunkte :
• den Müritz-Nationalpark als Lernort Natur etablieren ,
• Wissen über die Lebensräume und die stattfindenden Prozesse vermitteln und Naturerfahrungen ermöglichen ,
• Interesse und Verständnis für die Ziele des Müritz- Nationalparks wecken und Akzeptanz fördern ,
• nach Wegen suchen , Nationalparkinhalte und Wissen über Naturprozesse in die Alltagswelt zu integrieren und für eine Veränderung des Verhaltens gegenüber der Umwelt zu nutzen ,
• langfristige , gemeinsame Bildungsprojekte mit Partnern aus der Region aufbauen .
Bei der Bildungsarbeit konzentriert sich das Nationalparkamt auf die Zielgruppe der Schüler , Kinder- und Jugendgruppen aus der Region . Zunehmend werden aber auch Kinder- und Jugendgruppen aus anderen Regionen und Ländern betreut . Darüber hinaus sind interessante Angebote für Erwachsene zu erarbeiten .
Die Umweltbildung umfasst die
• Durchführung von Projekttagen und -wochen ,
• Fortbildung von Lehrern , Studenten und eigenen Mitarbeitern ,
• Bildungsangebote des Jugendwaldheims Steinmühle ( i . d . R . einwöchig ),
• Betreuung von regelmäßig stattfindenden Schüler- Arbeitsgemeinschaften ,
• gemeinsame Entwicklung und Zusammenarbeit mit Partnern bei zeitlich befristeten Bildungsprojekten ,
• Erarbeitung von Konzeptionen und Einrichtung von Lehr- und Erlebnispfaden .
Effektive Umweltbildung kann nur durch intensiven Dialog in kleinen Gruppen und durch mehrtägige bzw . wiederholte Aufenthalte in der Natur erreicht werden . Sie erfordert weiterhin einen ausreichenden und entsprechend qualifizierten Personalstamm .
Im vollen Umfang werden diese Voraussetzungen bisher nur durch das Jugendwaldheim Steinmühle erfüllt . Die Erfahrungen zeigen aber , dass ein außerordentlich hoher Bedarf besteht , den Schulunterricht durch unmittelbare Erfahrungen von Natur im Nationalpark zu bereichern . Deshalb ist eine Erweiterung der Kapazitäten anzustreben ( z . B . durch eine zweite Bildungsstätte ). Diese Zielstellung erfordert u . a . die Einbeziehung verschiedener Ministerien ( Kultus- , Landwirtschafts- , Umweltministerium ).
Die Zusammenarbeit mit Schulen , anderen außerschulischen Bildungsstätten , Verwaltungen , Vereinen , etc . ist auszubauen , um regional vorhandenes Bildungspotential besser zu nutzen .
6.3.3 Besucherlenkung
Der Nationalpark soll u . a . zur Angebotsbereicherung für den regionalen Fremdenverkehr sowie zur Erhöhung der touristischen Attraktivität der Region ( Imageträger ) und somit nach § 3 ( 2 ) NLP-VO zur Strukturverbesserung der Region beitragen . Es sind vorrangig solche Formen des Naturerlebnisses zu entwickeln , die sich am spezifischen Natur- und Landschaftserlebnis eines Nationalparks ausrichten und zu keiner Gefährdung des Schutzzweckes führen ( vgl . Kap . 6 ).
Zu diesen favorisierten Formen des Naturerlebnisses im Müritz-Nationalpark gehören die Naturbeobachtung , das Fuß- und Radwandern sowie das Wasserwandern .
Andere Erholungsformen sowie weitere touristische Angebote , Infrastrukturen und Dienstleistungen sollen vorrangig im Vorfeld des Nationalparks entwickelt werden .
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