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Motion: Das regelmäßige Produzieren von Beiträgen schafft
Know-how. Haben Blogger dadurch Vorteile im späteren Berufsleben?
Diana Scholl: Da habe ich vielleicht später mal einen Vorteil, wenn ich zu einer Zeitung gehe und sage: „Hey, ich habe eine Reichweite von so und so und bringe diese
Zielgruppe mit.“ Dann habe ich bereits eine breite Leserschaft, obwohl ich neu bin. Ich
denke auf jeden Fall, dass ich dadurch später mal eine bessere Journalistin sein kann.
Tom Hörner: Absolut. Das ist Diana Scholls Investition. Sie ist schon an sich eine Marke. Und mit einer großen Anzahl an Fans hat sie auch ihren Marktwert. Sie könnte
dann auch später ganz gut für eine Zeitung schreiben. Dann wohl eher eine Kolumne.
Dann kann sie zur Zeitung gehen und sagen, wie hoch ihre Reichweite ist, welche
Themen sie anbietet und wer ihre Zielgruppe ist. Wenn die Zeitung merkt, dass sie niemand hat, der diese Zielgruppe bedient und das Thema für unsere Leser interessant
ist – dann kann das gut funktionieren.
Motion: Neue Informationskanäle stellen die Zeitungen vor eine
Herausforderung. Hat sie noch eine Zukunft?
Diana Scholl: Wenn ich Zeitung lese, dann online. Zeitung wird es weiter geben und
natürlich hat sie eine Zukunft. Ich denke auch, dass sich der Journalismus vom Medium zum Journalisten hin entwickelt. Heute liest man einen bestimmten Artikel, weil
man den Journalisten mag und seine Art zu schreiben gut findet. Man folgt dem Journalisten auf Twitter. Man gibt ihm ein Like auf Facebook.
Tom Hörner: Keiner von uns ist ein Prophet. Oft ist es so, dass diese Medien die anderen nicht komplett verdrängen. Sie existieren oft nebeneinander. Ob man in 20 Jahren
noch Printzeitung hat? Ich würde sagen ja, aber wahrscheinlich weniger. Sie wird’s
wahrscheinlich geben. Aber in einer anderen Form. Die Zeitungen lernen hoffentlich,
sich besser im Internet zu verkaufen.
Und hier gibt’s mehr: Können Roboter den Journalisten ersetzen? Antworten gibt es in diesem Podcast: bit.ly/roboter-journalismus
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