GESELLSCHAFT
LERNEN
den alte Prägungen infrage ge-
Sei es der kulturelle Hin-
stellt.» Daniela von Ins weiss
tergrund, die Lebenser-
Lernen im
reifen Alter?
aus Erfahrung, dass wenn
fahrung oder auch die
genetischen Einflüssen
sich ein Schüler gut und
und die Ernährung –
frei fühlt – egal in wel-
all diese Aspekte müs-
chem Alter – auch das
sen beachtet werden.
Lernen besser funktio-
Daniela von
niert. «Natürlich neh-
Ins ist Inhaberin der
men nicht alle Men-
Sprachschule
schen
Funtas-
Neues
gleich
ticlearning.ch für Englisch
schnell auf, aber das
und unterrichtet mit Vorliebe
hat nichts mit dem Äl-
Menschen, die im Leben schon viel
terwerden zu tun, das
Erfahrung haben. «Ich glaube nicht,
sind Veranlagungen», so
die Englischlehrerin.
dass meine Schülerinnen und Schü-
Professor
schlechter lernen können», ist die Solo-
Bilder Fotolia
ler, die älter als 40 Jahre sind, a priori
Meyer hält in seinem Vortrag
thurner Sprachlehrerin überzeugt.
Vielmehr ist sie der Meinung, dass der Mensch Blockaden
mitbringt, die nichts mit dem fortgeschrittenen Alter zu tun haben, sondern mit vergangenen Erfahrungen.
Lernen ist nicht nur
der Jugend vorbehalten. Auch im fortgeschrittenen Alter
kann der Mensch
Neues problemlos
Die Hemmungen, im mittleren und
Fragen kann auch Martin Meyer, Profes-
«Wir haben Prägungen aus der frühen
fortgeschrittenen Lebensalter noch eine
sor für Plastizitäts- und Lernforschung
Schul- und Ausbildungszeit, die auch
Fremdsprache zu lernen oder sich einen
des alternden Gehirns an der Universität
später ein Thema sein können.» So
neuen Computer zu kaufen, sind gross.
Zürich, nicht beantworten. Zu sehr stecke
ist Daniela von Ins, die auch ausge-
Die Meinung, dass in der Mitte des Le-
die Erforschung dieser Themen noch in
bildete Lernberaterin ist, darauf bedacht,
bens die Aufnahmefähigkeit des mensch-
den Kinderschuhen, sagte Martin Meyer
in ihrer Sprachschule eine entspannte
lichen Gehirns abrupt abnimmt und Ler-
in einem Referat, das auf der Website der
Atmosphäre zu kreieren, die dem ein-
nen sehr erschwert, ist weit verbreitet.
Uni Zürich publiziert ist.
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