KRYSCHEN #033 | Page 201

Nachdem seit Mitte der 90er bis zu Beginn der 2000er Jahre die 3D-Grafik Spiele quasi fast alle alten Bitmap- oder „Pixel“-Spiele verdrängt hatten, began- nen schon in den Nullerjahren die verbliebenen Fans der 8- und 16-Bit Ära sich auf Ebay in den Nebeln der Modultrümmer umzuschauen. Und langsam und müde wurden die verstoßenen Spiele der Vergangen- heit, die sie sich eventuell noch zulegen wollten – oder verpasst hatten, – zu erstehen. Die Spiele waren günstig, in großer Zahl und teilweise in sehr gutem Zustand zu haben. Die Jahre zogen ins Land, Videospiele wurden immer mehr Teil der Gegenwartskultur. 3D Spiele, Action, Shooter und Echtzeitstrategie wurden immer allgegenwärtiger. Gleichzeitig rückten aber jenseits der Autobahn auch Gegenstände, Möbel, Musik, Mode, Style der 70er und 80er Jahre wieder zuneh- mend in den Fokus. Worte wie „Vintage“ (gefühlt eher uralt) und „Retro“ (nicht ganz so alt, eher greifbar für die jüngere Generation) hörte man immer öfter. Mit diesen Begriffen konnte man griffig erfassen, dass es sich um etwas aus der Vergangenheit handelte. Irgendwann wurde auch der Begriff „Retrostyle“ oder „Retrogame“ benutzt.