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HEIMISCHES FRÜCHTCHEN
Birnen – so schmeckt der Herbst in der Heimat
Sie ist so etwas wie die kleine Schwester des Apfels: die Birne.
Und nicht nur im Havelland ist sie wohl bekannt, denn seit dem Mittelalter wird die kegelförmige
Frucht in ganz Europa angebaut. Das heutige im Anbau befindliche Birnensortiment beschränkt
sich allerdings auf wenige Sorten, die allesamt Züchtungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert
sind. Erst in jüngster Zeit hat sich die Züchtung, wenn auch nicht so intensiv wie beim Apfel,
wieder der Birne zugewandt. Die wichtigsten Sorten im deutschen Anbau sind Alexander Lucas,
Conference und Williams Christ. Doch natürlich gibt es noch viele andere Sorten, von denen wir
Ihnen an dieser Stelle ein paar vorstellen wollen:
Abbé Fétel
Saftig und flaschenförmig, mit rauer,
grünlich-gelber Schale und gelblichweißes Fleisch.
Pflückreif Ende September.
Conference
Gelblich-weißes Fruchtfleisch, saftig
und süß, mit angenehmem Gewürz
und rauer Schale.
Pflückreif ab Mitte September.
Blanca de Aranjuez
Stammt aus Westasien oder Osteuropa,
sehr glatt, leuchtend grüne Schale und
besonders süß und saftig.
Pflückreif im August und September.
Jules Guyot
Gro ßfruchtig, würzig und süß-säuerlich
im Geschmack, benannt nach einem
Winzer aus Frankreich.
Pflückreif von Juli bis September.
Coscia
Weißlich-gelbes Fruchtfleisch mit
einer grünlichen Schale und süßem
Geschmack.
Pflückreif von September bis Oktober.
Clapps Liebling
Große birnen- bis kegelförmige Frucht
mit einer dünnen grünen Schale mit
weißen bis hellbraunen Punkten.
Weltweit gibt es über 2.000 Birnensorten, etwa 700 davon werden in
Deutschland angebaut. Die Hauptanbaugebiete sind dabei das Südufer
der Unterelbe, die Regionen um Bonn, Ingelheim und Weisenheim und
die Gegend um Friedrichshafen (Bodensee) und Stuttgart.
Auch wenn man keine Äpfel und Birnen vergleichen soll, sei es erlaubt,
beide kurz gemeinsam in den Blick zu nehmen: Birnen enthalten z. B. weniger
Fruchtsäure, deswegen schmecken sie süßer als Äpfel. Birnen liefern dem
Körper zwar auch Vitamin A, Vitamin B, B2 und Vitamin C, aber vor allem ihr
Gehalt an Mineralstoffen macht sie so gesund. Neben Phosphor und Calcium
enthalten Birnen vor allem viel Kalium, das gut für das Herz und das Nervensystem ist. Und mit ca. 55 Kilokalorien pro 100 Gramm liegt die Birne in
Sachen Brennwert mit dem Apfel ungefähr gleichauf.
Pflückreif im August.
Lucas Alexander
Robuste Frucht mit hellgrüner Schale,
bei Vollreife bis hellgelb, und schmelzend
saftigem Geschmack.
Pflückreif von Mitte bis Ende September.
Rocha
Mittelgroße, süße Frucht mit gelblichgrüner Schale - gehört zu den zehn Sorten
mit der größten Anbaufläche in der EU.
Pflückreif von Oktober bis November.
Vereinsdechantsbirne
Groß und unregelmäßig rund bis kegelförmig
mit graugrüner oder gelbgrüner Schale.
Wird auch Königin der Birnen genannt.
Pflückreif von September bis Mitte Oktober.
Williams Christ
Glatte und empfindliche gelbgrüne
Schale - die wohl bekannteste
Birnensorte.
Pflückreif im August.
Kaiser Alexander
Feines gelbliches Fruchtfleisch,
süß-sauer und saftig im Geschmack.
„
Pflückreif ab Mitte September.
Lütt Dirn, kumm
man röwer, ick hebb 'ne Birn
Aus der Ballade »Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland« von Theodor Fontane aus dem Jahr 1889.
“