Produktvielfalt
3
Steine ins Rollen bringen
MIT DEM SOMMER BEGINNT WIEDER
DIE SAISON FÜR STEINOBST
Gerade im Sommer gibt es ein reichhaltiges Obstsortiment, da vor allem in dieser Zeit Sorten aus dem heimischen Anbau angeboten werden können. Knackige Kirschen, saftige Pflaumen, aber auch süße Aprikosen – Steinobst hat Hochsaison. Aber was
zeichnet Steinfrüchte aus? Wann sind sie verfügbar? Und wie lassen sie sich am besten genießen?
Nektarine
Die Nektarine gilt als Spezialform des Pfirsichs. Im Gegensatz zum Pfirsich besitzt sie jedoch keine samtige, sondern
eine glatte Schale. Über ihre Entstehung gibt es allerdings
widersprüchliche Theorien. Eine besagt, es handele sich
um eine Mutante des Pfirsichs. Nach einer anderen soll die
Nektarine eine Kreuzung aus Pfirsich und Pflaume sein. Erst
in den letzten Jahrzehnten hat die Nektarine durch verbesserte Züchtungen ihren weltweiten Siegeszug erlebt. Der
Anbau findet hauptsächlich in klimatisch günstigen Ländern
wie z. B. Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Kalifornien, Chile und Südafrika statt. Im Verlaufe des Jahres werden etwa 100 verschiedene Sorten Nektarinen angeboten.
Auch hier gibt es gelbe und weiße Sorten.
Verwendung: Wie der Pfirsich können Nektarinen gut in Obstsalaten, zu Süßspeisen oder als Dekoration verwendet werden.
Pfirsich
Den Pfirsich gibt es mit weißem und gelbem Fruchtfleisch.
Dabei ist der gelbfleischige beliebter, obwohl der weiße geschmackvoller ist. Pfirsiche haben ein sehr saftiges Fruchtfleisch und eine samtig behaarte Schale. Sorten, bei denen
sich der Stein schwer vom Fruchtfleisch lösen lässt, nennt
man Härtling. Von Juli bis August können Pfirsiche auch
aus deutschen Anbaugebieten bezogen werden, ansonsten kommen die Früchte vor allem aus Spanien, Italien und
Frankreich. Ursprünglich stammt der Pfirsich aus China, wo
seine Kultur schon um 2000 v. Chr. bekannt war und er ein
Symbol für die Unsterblichkeit ist. Über Persien gelangte er
nach Griechenland und in weiterer Folge durch die Römer
nach Mitteleuropa.
Berg pfirsich
Der Bergpfirsich wird auch als Blutpfirsich bezeichnet. Er
hat ein stark rotmamoriertes Fruchtfleisch, obwohl die Sorte eigentlich weißfleischig ist. Die Früchte des Bergpfirsichs
sind sehr aromatisch und teurer als der normale Pfirsich.
Angebaut wird er vorwiegend in Frankreich.
Verwendung: Durch sein intensives Aroma genießt man Bergpfirsiche am besten roh. Zum Kochen und Dünsten ist der
Weinbergpfirsich geeignet. Es sollte allerdings die stark pelzige Haut am besten entfernt werden. Auch Konfitüre, Kompott,
Obstbrand und Likör wird aus diesen Pfirsichen hergestellt, da
sie ein intensives, starkes Aroma haben.
Verwendung: Am besten isst man Pfirsiche roh. Verarbeitet passen sie aber auch hervorragend zu süßen und herzhaften Gerichten, Salaten, Kuchen oder Eingemachtem wie
Konfitüren oder Chutneys.
Pflaum e Z wetschge
Aprikose
Die kleinen und sehr aromatischen Früchte stammen ursprünglich aus Nordchina, werden heute aber auch in Marokko, Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland und der
Türkei angebaut. Während der Hauptsaison ab Juni sind
aber auch Aprikosen aus deutschem Anbau erhältlich.
Eine Sorte ist die Bergeron aus Frankreich mit sehr wenig
Fruchtsaft und einem sehr aromatischen Geschmack. In
Österreich und Teilen Bayerns wird die Aprikose auch als
Marille bezeichnet. Eine Besonderheit sind hier die echten
Wachauer Marillen, die nur unter diesem Namen verkauft
werden dürfen, wenn Sie im niederösterreichischen Gebiet
der Wachau angebaut wurden.
Verwendung: Aprikosen eignen sich für Salate, Suppen
und für pikante Hauptgerichte oder für Desserts, Drinks
und Konfitüren.
Kirsche
Kirschen haben Ihre Heimat im Kaukasus und in Kleinasien
und sind dann durch die Römer nach Europa gekommen. Sie
haben zwischen Juni und August Hauptsaison. Ab Juli sind
auch Früchte von regionalen Erzeugern erhältlich. Man unterscheidet in sogenannte Herzkirschen und Knorpelkirschen.
Letztere haben besonders festes und knackiges Fruchtfleisch. Kirschen lassen sich aber auch nach Zuckergehalt
einteilen – im Gegensatz zu Süß- haben Sauerkirschen einen
wesentlich geringeren Zuckergehalt. Insgesamt gibt es zahlreiche Sorten. Im Handel findet man meist die großfruchtigen
Sorten wie Kordia, Regina und Hedelfinger.
Verwendung: Süßkirschen werden hauptsächlich roh verzehrt oder in Kuchen oder als Dekoration verwendet. Sauerkirschen hingegen werden in Konserven, zu Marmeladen
oder Konfitüren verarbeitet.
Weltweit gibt es etwa 2.000 Pflaumensorten, und in Deutschland sind sie seit ca. 2.000 Jahren bekannt, als die Römer sie
aus Asien mitbrachten. Die Saison beginnt im Juli und dauert
teilweise bis in den Oktober hinein. Deutsche Pflaumen gibt
es je nach Witterung ab Ende/Mitte August.
Pflaume oder Zwetschge? Ob Pflaume oder Zwetschge ist für
die meisten regionalbedingt. Doch botanisch gesehen sind
sie nicht das Gleiche.
Unterscheiden lassen sich die beiden durch ihre Form: Während die Pflaume rundlich weiche Formen mit ausgeprägter
Naht aufweist, ist die Zwetschge länglicher. Sie hat deutliche
Spitzen an den Enden, ihre Naht ist oft fast nicht mehr zu erkennen. Zum anderen kann die Farbe von Pflaumen ins Gelbe
oder Rötliche spielen. Zwetschgen dagegen sind mittel- bis
dunkelblau mit Stich ins Lilafarbene. Der dritte Unterschied
macht sich erst beim Verzehr oder bei der Verarbeitung bemerkbar: Zwetschgen lassen sich leichter vom Stein lösen
als ihre Verwandten, die Pflaumen. Also: Zu der botanischen
Art Pflaume gehören die Zwetschgen, die (Edel- oder echten)
Pflaumen, die Mirabellen und einige andere. Echte Pflaumen haben einen nur geringen Marktanteil, es dominiert die
Zwetschge mit ihren zahlreichen Sorten.
Verwendung: Klassisch werden Pflaumen in Kuchen oder als
Kompott oder in Marmeladen, Konfitüren, Gelees und natürlich
im traditionellen Pflaumenmus verarbeitet. Außer zum Rohverzehr eignen sie sich auch gut für Saucen zu Schweinefleisch,
Wild oder Geflügel. Dabei sollten die Pflaumen aber nicht zu
lange gegart werden, da sie sonst ihren Geschmack verlieren.