NEIN zur AHV-Initiative! 15
AHV Nein - kurzsichtig
und unfair für die Jungen
Die AHVplus-Initiative des Gewerkschaftsbundes will nach dem Giesskannenprinzip 10% mehr AHV an
alle Rentner verteilen, ob sie es brauchen oder nicht. Mit dieser Forderung steht die Initiative völlig quer
in der Landschaft. Denn eigentlich müsste jetzt alles daran gesetzt werden, das Vorsorgesystem mit einer griffigen Reform auf ein gesundes Fundament zu stellen.
D
ie grösste Herausforderung
des Umlagesystems der AHV
ist der demografische Wandel.
Die Lebenserwartung steigt und immer
weniger Junge müssen immer mehr
Rentner bezahlen. Seit der Einführung
der AHV hat sich der Rentenbezug um
11 Jahre verlängert, das Verhältnis von
Rentnern zu Erwerbstätigen hat sich
beinahe verdreifacht. 1948 wurde ein
Rentner noch durch 6.5 Erwerbstätige
finanziert, 2007 waren es nur noch 3.7
und 2035 werden es nur noch 2.1 Erwerbstätige sein. Bereits heute werden
nur noch rund 74% der AHV-Renten
über das Umlagesystem (Arbeitnehmer
und Arbeitgeber) finanziert. Der Rest
kommt aus der Bundeskasse, aus der
Mehrwertsteuer und den Spielbanken.
Es gibt immer mehr Leistungsbezüger,
während immer weniger Berufstätige Beiträge dafür bezahlen. Wenn wir
keine Gegenmassnahmen ergreifen,
fehlen bis 2030 jährlich rund 7,5 Milliarden Franken im AHV-Topf. Auch die
2. Säule hat Probleme. So kämpfen die
Pensionskassen, nebst der steigenden
Lebenserwartung, auch mit dem niedrigen Zinsniveau.
Die heutigen Rentenversprechen
sind nicht mehr finanziert
Wer heute pensioniert wird, dem fehlen
im Schnitt mehr als 40'000 Franken,
um die versprochene Rente zu finanzieren. Selbstredend ist jetzt die Zeit
zum Handeln gekommen. Und genau
jetzt, wo im Parlament um eine Lösung
gerungen wird, um diese strukturellen
Probleme endlich zu lösen, genau jetzt
sollen die AHV-Renten pauschal erhöht
werden.
Weil die Ausgaben stärken steigen als die Einnahmen, nimmt das Vermögen
des AHV-Fonds ohne Reform rapide ab.
Die Solidarität darf nicht überstrapaziert werden
Käme die AHVplus-Initiative durch,
wären alle Einsparungen, die mit
der geplanten Reform erzielt werden
können, schon wieder ausgegeben
und die Stabilisierung des Vorsorgesystems wäre zunichte. Wir Jungen
sind gerne solidarisch mit der älteren Generation, jedoch nur, wenn das
Rentensystem nachhaltig und glaubwürdig ist, sprich keine strukturellen
Defizite aufweist. Die junge Generation dieses Landes ist jedoch nicht bereit, weiterhin in ein marodes System
zu bezahlen, aus welchem sie nie eine
Rente erwarten können. Es wäre ein
knallharter Betrug an der jungen Generation, wenn das Vorsorgesystem
nicht auf ein gesundes Fundament
gestellt würde. Ein Ja zur AHVplus
wäre der Todesstoss für die AHV.
Stimmen Sie deshalb Nein.
von Kantonsrat Benjamin Fischer,
Präsident Junge SVP Schweiz, Volketswil (ZH)