Klartext September 2013 | Page 11

Landesrecht vor fremdem Recht 11 „Anfragen“ heisst übernehmen Man kann sich denken, was das heisst: „Anfragen“ heisst übernehmen. Es ist nur etwas unehrlicher ausgedrückt. Burkhalter und die EUhörige Verwaltung wissen, dass die Rechtsübernahme soll „dynamisch“ erfolgen. Das heisst: Wir schliessen einen Vertrag mit der EU ab, den die EU laufend einseitig abändern darf – und wir übernehmen die neuen Bestimmungen. Nicht automatisch, aber faktisch „Die Mehrheit des Bundesrates will sich einem läuft ein sol„dyfremden Gerichtshof unterstellen. Der nächste cher namischer“ Schritt ist die Übernahme von EU-Recht.“ Vertrag auf Nationalrat Peter Keller, Hergiswil (NW) dasselbe hinaus. Eine FraMehrheit der Schweizer Bevölke- ge: Würden Sie einen Mietvertrag rung keine „fremden Richter“ will. unterschreiben, bei dem der VermieAlso wird unsere Selbstbestimmung ter laufend die Mietbedingungen äneinfach scheibchenweise preisgegeben. dern darf? Im August hat der Gesamtbundesrat Didier Burkhalter also ein „Verhand- Fazit: Die Mehrheit des Bundesrates lungsmandat“ erteilt – und es ist klar, will sich einem fremden Gerichtshof dass dieses „Verhandlungsmandat“ unterstellen. Der nächste Schritt ist genauso ausschaut, wie es Burkhal- die Übernahme von EU-Recht: Zuter im Juni noch abgestritten hat- erst „dynamisch“, dann automatisch. te: Faktisch sollen EU-Richter über Der Bundesrat betreibt den EU-Beiunserer Schweizer Rechtsprechung tritt durch die Hintertüre. ste