4 Migration
8 Millionen sind geung
Die Nachricht hat uns mitten in der Sommerhitze erreicht: Die Schweizer Wohnbevölkerung hat die 8-Millionen-Grenze offiziell überschritten. Dabei muss jedoch ein feiner Unterschied gemacht werden: Es handelt
sich nicht um die Schweizer Bevölkerung, die zugenommen hat, sondern um die Bevölkerung IN der Schweiz,
was eine spürbar andere Sache ist.
von Nationalrat Yvan Perrin, La Côte-aux-Fées (NE)
S
chlägt man in einem Wörterbuch das Wort „Symbol“ nach,
so findet man folgende Definition: „ein wahrnehmbares Zeichen, das
für etwas nicht Wahrnehmbares (auch
Gedachtes bzw. Geglaubtes) steht“.
Diese Beschreibung passt gut zur
Überschreitung der symbolträchtigen
Grenze von 8-Millionen Einwohnern,
die mittlerweile um uns herum leben.
Seit mehreren Jahren suchen Hunderttausende Migranten bei uns Zuflucht vor der Krise in Europa. Letztes Jahr sind 78‘500 Ausländer mehr
in die Schweiz ein- als ausgewandert.
Natürlich wird diese so genannte
Nettoeinwanderung in den offiziellen Medienmitteilungen stets als
angebliche Rettung der Sozialwerke
gepriesen, indem betont wird, dass
diese Neuankömmlinge Nettoeinzahler seien und nichts kosteten. Diese Behauptung stimmt zum jetzigen
Zeitpunkt zweifelsfrei, aber was passiert, wenn diese neuen Einwohner
dereinst ebenfalls von ihren Rechten
Gebrauch machen? Wer wird dann
zahlen? Die Taktik, die heute fälligen
Renten durch neugeholte Arbeiter bezahlen zu lassen, erinnert an die Vorgehensweise eines gewissen Bernard
Madoff, der seine alten Investoren
mit dem Geld von neuen bezahlte.
Wir wissen heute, was passiert ist,
als dieses System kollabierte.
Wenn die Personenfreizügigkeit
ihr wahres Gesicht zeigt
Die Schweizer Bevölkerung, welche
bei verschiedenen Abstimmungen zur
Personenfreizügigkeit diese jeweils
mehrheitlich befürwortete, beginnt nun deren negative
Auswirkungen auf eine
immer konkretere Weise zu spüren. Die Mieten explodieren, dem
Prinzip von Angebot und Nachfrage
folgend. In einem
Land, in welchem
der Erhalt einer
Baubewilligung
einem Hindernislauf gleicht,
ist es nichts als
Nationalrat Yvan Perrin ist Spezialist im Bereich der Zu- logisch, dass
der Bausektor
wanderung. Heute schlägt er Alarm - die Behörden bleibdieser unkonlen trotzdem blind.
trollierten demografischen Entwicklung nicht folgen kann. Dieses
Ungleichgewicht wächst täglich
und trifft die einkommensschwache
Bevölkerung, welche keine andere
Wahl hat als immer weiter von ihrem Arbeitsort wegzuziehen, dorthin, wo es noch verfügbaren und
bezahlbaren Wohnraum hat.
Damit verschiebt sich das Problem
auf die öffentlichen und privaten
Verkehrsmittel, deren Infrastrukturen der grossen Nachfrage nicht
mehr genügen. Im Jahr 2010 wurden die durch Verkehrstaus verursachten Kosten auf 1.2 Milliarden
Franken geschätzt. Auch wenn die
Berechnungsmethode dieser Kosten
umstritten ist, ist es offensichtlich,
dass die vielen verlorenen Stunden,
welche man mit dem Warten auf
die Vorwärtsbewegung der Kolonne
verbringt, extrem hohe Kosten verursachen. Dennoch ist das Warten
in den Staus für viele die akzeptablere Alternative als die Reise in
einem überfüllten Zug, der von den
schweren Ausdünstungen des Arbeitstages parfümiert ist.
Auch wenn dies den Anhängern der
freien Einwanderung nicht gefällt,
wird die Bevölkerung unseres Landes nicht grenzenlos wachsen können. Gewiss, um jene zu beruhigen,
welchen diese massive Zunahme
Sorgen bereitet, haben sich die Verfechter dieses dominierenden Denkens von Experten und Statistikern
bestätigen lassen, dass unser Land
durchaus 10 Millionen Einwohner
vertragen könnte. Welch triste Perspektive, angesichts der Probleme,