Klartext September 2012 | Page 2

2 Editorial Schweizer Strom D ie SVP ist als einzige Partei vor 1 ½ Jahren, nach dem schlimmen Tsunami und dem daraus resultierenden Reaktorunglück in Japan, nicht in aufgeregte Hysterie und Aktivismus verfallen. Dass wir damals – im Gegensatz zu anderen Parteien – nicht wie Fähnchen im Wind die Überzeugung geändert und einem planlosen Ausstieg aus der Kernenergie das Wort geredet haben, hat uns einige Kritik eingebracht. Heute zeigt sich immer deutlicher, welche Hypothek der überstürzte, wahltaktisch motivierte Ausstiegsentscheid von Bundesrat und Parlament darstellt. Ein vernünftiges Konzept für den Ausstieg gibt es noch immer nicht. Derweil überbieten sich einzelne Mitglieder des Bundesrates mit immer abenteuerlicheren Ideen für höhere Abgaben, teure Ökosteuerreformen und wirtschaftsfeindliche staatliche Eingriffe. Die SVP macht bei diesem gefährlichen Experiment nicht mit. Sie fordert weiterhin eine realistische Energiepolitik, welche eine Versorgung mit genügend, kostengünstiger, möglichst unabhängiger und sicherer Energie garantiert. Die Stromversorgung hat sich an realistischen Grundsätzen und an den heute verfügbaren Technologien zu orientieren. Für die SVP stehen die Versorgungssicherheit, die Unabhängigkeit vom Ausland bei der Produktion und die Bezahlbarkeit des Stromes im Mittelpunkt ihrer Strategie. Wie wir diese Ziele erreichen wollen, haben wir kürzlich in einem neuen Positionspapier dargelegt. so sollten die neuen erneuerbaren Energien (Wind, Photovoltaik, Biomasse) bis 2030 in der Lage sein, ein bisheriges Kernkraftwerk zu ersetzen. Die Laufzeit der bestehenden Kernkraftwerke beträgt, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit vorausgesetzt, mindestens 60 Betriebsjahre. Dies gewährt die dringend benötigte Versorgungssicherheit, bis neue Produktionsanlagen zur Verfügung stehen. Um die Versorgungslücke zur Kompensation des steigenden Stromverbrauchs zu schliessen, braucht es bis ca. 2030 ein neues Kernkraftwerk modernster Bauart. Die beiden bestehenden grossen Kernkraftwerke (Gösgen und Leibstadt) sollten bis ca. 2040/45 durch neue Technologien (z.B. Tiefengeothermie) ersetzt werden können. Andernfalls bräuchte es zwei weitere Kernkraftwerke, will man nicht in eine Abhängigkeitsspirale von Stromimporten und fossilen Energieträgern geraten. Für die SVP ist klar, dass das Volk möglichst rasch die Gelegenheit erhalten muss, sich zur künftigen Energiestrategie unseres Landes zu äussern. Ihre Meinung zur künftigen Energiepolitik interessiert uns. Nehmen Sie an unserer Fachtagung vom 13. Oktober 2012 teil. Toni Brunner Präsident SVP Schweiz Die von der SVP vorgeschlagene Strategie kann mit einem klaren Konzept, heute verfügbaren Technologien und einem Minimum an staatlichen Eingriffen und Kosten ein optimales Resultat erzielen. Dazu ist das Potential der Wasserkraft konsequent zu nutzen. Eben- Machen Sie am 13. Oktober mit! Am Samstag, 13. Oktober 2012 findet unter der Leitung von Fraktionspräsident Adrian Amstutz zwischen ca. 10.00 und 12.30 Uhr in Aarau eine SVP-Fachtagung zur künftigen Energieversorgung statt. Anlässlich dieser Tagung soll über die Position der SVP und die Energiestrategie des Bundesrates diskutiert werden. Interessiert? Melden Sie sich unter [email protected] oder Tel. 031 300 58 58 an. Sie erhalten anschliessend die Detailinformationen zur Tagung. Das neue Positionspapier der SVP „Für eine sichere und bezahlbare Stromversorgung“ können Sie unter www.svp.ch (Positionspapiere 2012) herunterladen oder auf dem Generalsekretariat der SVP ([email protected] oder Tel. 031 300 58 58) bestellen.