Klartext März 2016 | Page 9

Endlich Sicherheit schaffen! 9 Stopp der Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten Sie werden angepöbelt, mit Steinen beworfen, müssen mit Angriffen durch Laserpointer rechnen und sich vor Petarden schützen: Polizistinnen und Polizisten sind vermehrt gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt. Diese Entwicklung ist bedenklich und zu verurteilen. Politik und Justiz haben Handlungsbedarf. S chweizweit werden jährlich rund 3000 Polizistinnen und Polizisten bedroht, beschimpft oder tätlich angegriffen. Die Zahl hat sich in den vergangenen 15 Jahren verdreifacht. Die Zahl der Polizisten, die im Dienst verletzt werden, steigt stetig. Und: Das Problem manifestiert sich nicht nur in grösseren Städten. Körperliche Attacken gegen Polizeikräfte nehmen auch in Agglomerationsgemeinden und auf dem Lande zu. Ursachen der Gewalt Die Ursachen für die steigende Gewalt sind vielfältig. Die Individualisierung, die „Konsum- und Spassgesellschaft“ sowie die Erwartung, auch im öffentlich Raum alles tun und lassen zu können, drängen traditionelle Werte und Regeln mehr und mehr zurück. Die generelle Zunahme der Respektlosigkeit in allen gesellschaftlichen Schichten sowie die Gewaltbereitschaft bekommen Polizistinnen und Polizisten bei ihrer täglichen Arbeit zu spüren. Vergehen wie Drohungen, Ohrfeigen, Stösse oder Spuckattacken sind für die Betroffenen zermürbend. Kommt hinzu, dass auch die Intensität der Gewalt zunimmt. Immer mehr Polizistinnen und Polizisten werden teils schwer verletzt und erleiden bleibende gesundheitliche Schäden. Bedenkliche Entwicklung Angriffe gegen Polizistinnen und Polizisten sind immer auch Angriffe gegen den Staat und die Zivilgesellschaft. Die Polizei sorgt mit präventiven und repressiven Massnahmen sowie durch sichtbare Präsenz für die öffentliche Polizistinnen und Polizisten werden bei ihrer Arbeit immer häufiger Opfer von Gewalt. Sicherheit und Ordnung. Mit unermüdlichem Einsatz, hoher Kompetenz und Effizienz erfüllt sie diesen Auftrag für unser aller Sicherheit - täglich, rund um die Uhr, mit grossem Erfolg. Strafrecht konsequent durchsetzen Was ist zu tun? Wir alle sind im Alltag aufgerufen, Anstand, gegenseitigen Respekt und Anerkennung zu pflegen. Weiter besteht erheblicher Handlungsbedarf seitens der Politik und der Justiz. Bei Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten ist das Strafrecht mit aller Härte durchzusetzen. Der gegebene Strafrahmen ist konsequent auszunutzen. Ferner sind wieder kurze unbe- von Kantonsrat Marcel Schenker, Präsident Verband Kantonspolizei Thurgau, Frauenfeld (TG) dingte Freiheitsstrafen auszusprechen, die Mindeststrafe zu erhöhen und eine Verdoppelung des Strafmasses bei Rückfällen bei Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte vorzusehen. Ein Opfer von Gewalt zu werden ist und darf auch bei der Polizei kein Berufsrisiko sein.