Klartext März 2012 | Page 5

npolitik? IWF-Chefin Christine Lagarde von der Schweiz weitere Zahlungen für die Euro-Stabilisierung. Bundespräsidentin Widmer-Schlumpf bezeichnete die Forderungen als nachvollziehbar. Das Beispiel zeigt die Bedeutung der Abstimmung vom 17. Juni 2012. Das Volk, welches das Geld für die Bundeskasse verdienen muss, muss endlich in der Aussenpolitik mitentscheiden können. Mehr und mehr Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben es satt, ständig vom Ausland erpresst zu werden, ständig bezahlen zu müssen und sich ständig von einer schwachen Landesregierung in Bern vorführen zu lassen. Staatsverträge vors Volks 5 „Gesetzgebungs-Supermarkt“ einzukaufen: Seit der Unterzeichnung des Schengen-Abkommens vom 26. Oktober 2004 musste die Schweiz über 120 neue Rechtsanpassungen vornehmen. Sinnvoller, logischer und nötiger Ausbau Die Initiative will dem schleichenden Beitritt zur EU und zu andern internationalen Machtgebilden entgegenwirken, indem alle Staatsverträge zwingend dem Akzeptanztest einer obligatorischen Referendumsabstimmung mit doppeltem Mehr (Volk und KanSchengen vorbei geschmuggelt Schengen/Dublin verpflichtet die tone) zu unterstellen sind. Schweiz zur Übernahme fremden EU-Rechts und Folgerecht. Dadurch Die neue Herausforderung erreicht das Schengen/Dublin-Ab- besteht darin, den sich abkommen Verfassungsrang. Trotzdem zeichnenden Kampf um die wurde die Unterstellung unter das ob- Unabhängigkeit der Schweiz Wenn sich die europäische Bevölkerung zu ligatorische Referendum verneint. Und zusammen mit dem Volk zu den Entscheidungen der EU äussern könnte, so wurde Schengen am Ständemehr führen. Die Fragen bezüglich würden sich viele die Unabhängikeit ihres vorbei geschmuggelt. Denn die Vor- der künftigen Übernahme von Landes zurückwünschen. lage wäre an der fehlenden Mehrheit EU-Recht, dessen Auslegung, Freiheit der Kantone gescheitert. Das Beispiel Überwachung und die damit zusam- Am 17. Juni 2012 geht es um unseSchengen zeigt die fast unbegrenz- menhängende Rechtsprechung sind re Freiheit. Wir haben die Chance, mit ten Möglichkeiten von Bundesrat und von grundlegender Bedeutung für die einem Ja zur AUNS-Initiative unsere Bundesverwaltung, mit dem „Blanko- Schweiz und deren Souveränität. politischen Freiheitsrechte zu stärken. scheck“ des Souveräns im Brüsseler Der Diplomat und Politologe Johannes B. Kunz schreibt in seinem Buch Wortlaut der Initiative „Der letzte Souverän und das Ende Die Bundesverfassung wird mit Art. 140 Abs. 1 BV wie folgt ergänzt: der Freiheit“: „Es gibt keine überzeugende Erklärung dafür, warum Volk und Ständen werden zur Abstimmung unterbreitet: ein demokratischer Souverän nicht - die völkerrechtlichen Verträge, die: in der Lage sein sollte, die Regeln seines Einbezugs in das internati1. eine multilaterale Rechtsvereinheitlichung in wichtigen Bereichen her- onale System zu bestimmen. Die beiführen, Anmassung der Eliten, allein dazu 2. die Schweiz verpflichten, zukünftige rechtsetzende Bestimmungen in in der Lage zu sein, mindert nicht wichtigen Bereichen zu übernehmen, nur den Wohlstand der Menschen, 3. Rechtsprechungszuständigkeiten in wichtigen Bereichen an ausländi- sondern ist zuallererst eine Aushesche oder internationale Institutionen übertragen, belung des Souveräns und damit 4. neue einmalige Ausgaben von mehr als 1 Milliarde Franken oder neue eine grosse Gefahr für die Freiwiederkehrende Ausgaben von mehr als 100 Millionen Franken nach heit.“ sich ziehen.