Klartext März 2011 | Page 4

4 Energiepolitik „Ein sofortiger Ausstieg aus der K siven Preissteigerung und zu ein Die Ereignisse in Japan, insbesondere im japanischen Kernkraftwerk Fukushima haben in der Schweiz zu einer wahren Panikmache geführt. Politiker fast aller Parteien verlangen derzeit den sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie oder zumindest Szenarien dafür. Bei dieser Angstmacherei und Hysterie, von den Medien kräftig unterstützt, bleiben die wichtigen Fragen bezüglich der Versorgungssicherheit und den künftigen Energiekosten wie auch jeglicher Realismus komplett auf der Strecke. von Nationalrat Hans Killer, Untersiggenthal (AG) E s gilt deshalb Ruhe zu bewahren und eine klare Analyse der Ereignisse abzuwarten, anstatt kopflos Massnahmen zu fordern, die im Nachhinein nicht eingehalten werden können. Realismus statt politischer Schnellschüsse Wenn man die Forderungen anschaut, scheinen jedoch keine Grenzen gesetzt: Das Angebot reicht von einer sofortigen Stilllegung der älteren Kernkraftwerke, dem massiven Ausbau der Wasserkraft mit Überflutung ganzer Talschaften, der Aufgabe des Widerstands gegen alternative Energieträger im Bereich des Landschafts- und Naturschutzes bis zu einer massiven Erhöhung der Beiträge für erneuerbare Energien, obwohl diese bereits heute jährlich mit mehr als einer Milliarde Franken gefördert werden. Im Weiteren wird neuerdings auch von linken Parteien der Bau neuer Gas- oder sogar Kohlekraftwerke befürwortet, obwohl diese beiden Energieträger massive Emissionen verursachen. Vergessen ist plötzlich der Umweltschutz; dies alles nur um das Endziel von RotGrün zu erreichen: den vollständigen Ausstieg aus der Kernkraft, mit wel- chen Mitteln und Folgen auch immer. Kurzfristiger Aktivismus, unüberlegte Handlungen wie auch Angst sind jedoch schlechte Ratgeber. Bevor man Massnahmen beschliesst, braucht es eine sorgfältige Lageanalyse und die Kenntnis aller Fakten. Alles andere ist purer Populismus auf dem Buckel der Bevölkerung und der Tausenden von Unternehmen, welche auf eine sichere Strom brauchen, den umliegenden Ländern wird es ähnlich gehen. Neben der massiven Zuwanderung der letzten Jahrzehnte sind auch die Bestrebungen zur Ablösung des Erdöls ein Grund für die starke Erhöhung des Stromverbrauchs. Will man sich von der Erdölabhängigkeit befreien und damit auch die Abhängigkeit von Drittstaaten verringern, braucht Quelle: Schweizerische Elektrizitätsstatistik 2009 und bezahlbare Stromversorgung an- man einen anderen Energieträger, in gewiesen sind. diesem Fall Strom. In diesem Zusammenhang den sofortigen Ausst