Klartext März 2011 | Page 10

10 Flüchtlinge Die Schweiz steckt den Kopf in den Sand Die Ereignisse der vergangenen Wochen in Libyen verursachen grosse und unaufhaltsame Flüchtlingsströme. Für die SVP steht aus diesem Grund insbesondere die Verhinderung von illegalen Grenzübertritten über eine Sicherung der eigenen Grenzen im Vordergrund sowie die Durchsetzung des Schengen-Dublin-Abkommens. Täglich landen zahlreiche Flüchtlingsboote mit jungen Männern in Lampedusa. Von da finden Sie den Weg leicht in die Schweiz. von Nationalrat Yvan Perrin, Vizepräsident, La Côte-aux-Fées (NE) M mal weniger Gesuche verzeichnet als die Schweiz, die überhaupt keine Aussengrenzen im Schengen-DublinRaum aufweist. Nun, so erstaunlich ist das nicht, denn die italienische Regierung zeigt sich zwar durchaus gastfreundlich gegenüber minderjährigen Marokkanerinnen, wacht aber auf der anderen Seite peinlich genau darüber, omentan ist der Ausgang der arabischen Revolution noch ungewiss. Mehr als wahrscheinlich ist es allerdings, dass diese schwerwiegende Folgen für unser Land haben wird. Täglich landen zahlreiche Flüchtlingsboote in Lampedusa. Sie bringen fast ausschliesslich junge Männer, die auf der Suche nach einem besseren Leben sind in Europa. Durch das SchengenDublin-Abkommen hatte man uns strenge Grenzkontrollen an den Aussengrenzen der Europäischen Union versprochen. Jetzt wird allerdings klar, dass dies alles leere Versprechungen waren. Niemand ist in der Lage, diesen ständig anQuelle: Asylstatistiken des Jahres 2007 wachsenden Menschenstrom einzudämmen. dass jede andere Form von MigratiWenn man die Asylstatistiken des Jah- on nach Norden weitergeleitet wird, res 2007 näher unter die Lupe nimmt, genauer Richtung Schweiz. Sie bietet dämmert es einem bereits vage: Wäh- keinen Widerstand und hat ihre Grenrend die Schweiz pro 100‘000 Ein- zen durchlässig gemacht. Selbst in wohner 125 Asylsuchende aufnahm, Bezug auf die Rückführungen beugen waren es in Griechenland deren 224, wir uns dem italienischen Diktat. Es Malta kam auf 336, Zypern auf 859 werden nicht mehr als 5 Personen pro und Italien auf 24! Es ist fragwürdig, Tag zurückgeführt und das erst noch wieso ein Land wie Italien, das ange- per Flugzeug, selbst wenn es nur ein sichts seiner geographischen Lage am paar Schritte bis zur Grenze wären. Mittelmeer stark exponiert ist, fünf Es müssen Massnahmen getroffen werden, welche unsere südlichen Grenzen auf vernünftige Weise sichern würden, damit Italien seine Verantwortung nicht mehr auf unser Land abschieben kann. Aber leider stellt sich der Bundesrat quer. Unsere Regierung ist der Meinung, es würde nichts darauf hindeuten, dass die in Lampedusa gelandeten Migranten den Weg in die Schweiz finden. Den Kopf in den Sand stecken „Der Vogel Strauss ist das einzige Tier, das offiziell mit einem Sinn für Politik ausgestattet ist“, bemerkte Daninos einmal. Dieses „Kopf in den Sand stecken“, dieses Augenverschliessen vor der Realität ist umso beunruhigender, als dass wir hier nur einen Vorgeschmack auf das haben, was noch komm [