Klartext Mai 2016 | Page 8

8 Albert Rösti

Für Überzeugungen kämpfe alleine zu stehen .

Nationalrat Albert Rösti im Interview mit dem Klartext . Er wurde am 23 . April 2016 von der Delegiertenversammlung in Langenthal einstimmig zum neuen Präsidenten der SVP Schweiz gewählt .
SVP-Klartext : Was spornt Sie als neuer Parteipräsident an und gibt Ihnen die Kraft dieses anspruchsvolle Amt auszuüben ? Albert Rösti : Mein Leben in einem wunderschönen , wohlhabenden Land erachte ich als grosses Privileg . Es ist Aufgabe unserer Generation , dafür zu kämpfen , dass dies auch so bleibt . Als Präsident der SVP Schweiz will ich meinen Teil dazu beitragen und mich für die Werte Unabhängigkeit , Freiheit und Sicherheit als Basis unseres Wohlstands stark machen .
Wie kam Albert Rösti überhaupt in die Politik ? Weshalb und unter welchen Umständen Obwohl meine Eltern , die einen Bergbauernbetrieb mit Alpwirtschaft führten , aus zeitlichen Gründen nicht aktiv politisierten , war Politik in der Familie allgegenwärtig . So wurden etwa Nachrichten über Mittag jeweils von den Eltern kommentiert und die Auswirkungen auf die eigene Region und Familie diskutiert . Das hat mich geprägt und früh das Interesse an der Politik geweckt .
Das für Sie persönlich prägendste Ereignis Ihrer Polit-Karriere ? Das war sicher das EWR – Nein vom 6 . Dezember 1992 . Als Student an der ETH Zürich war ich als
Gegner des EWR in dieser Frage ein Aussenseiter . Praktisch alle Professoren haben sich mit dem politischen Establishment für den Beitritt ausgesprochen . Trotzdem hat das Volk nein gesagt , das hat mir gezeigt , dass es sich lohnt für die eigene Überzeugung zu kämpfen , auch wenn man manchmal glaubt , alleine zu stehen .
Zur Person Albert Rösti :
• verheiratet mit Theres Rösti-Neuenschwander
• 2 Kinder ( 16 und 20-jährig )
• Ausbildung als Ingenieur Agronom inkl . Doktorat an der ETH Zürich
• Gemeindepräsident in Uetendorf
• eigenes Beratungsbüro für Wirtschaft und Politik
Wie müsste ein perfekter Tag für Sie sein ? Eine Tageswanderung auf einen Berggipfel bei strahlendem Sonnenschein mit Aussicht auf die Alpen , das Mittelland bis in den Jura zusammen mit der
Familie . Die Wanderung wird mit einem Nidlekaffee sowie Trockenfleisch und Käseteller gekrönt . Das Tüpfelchen auf dem i ist dann die Meringue als Dessert .
Wo sehen Sie für die Schweiz die grössten Herausforderungen ? Die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative , d . h . die Steuerung der Zuwanderung mit Inländervorrang , Höchstzahlen und Kontingenten ist eine sehr grosse Herausforderung , da viele Kräfte gegen diese Umsetzung ankämpfen , dabei ist sie gerade aus wirtschaftlicher Optik von enormer Bedeutung . Ohne Steuerung kommen je länger je mehr Leute , die letztlich von unseren Sozialwerken profitieren . Das resultiert in höheren Lohnabzügen und einer Wohlstandsminderung .
Was hat die SVP künftig anders oder besser zu machen ? Warum braucht es die SVP überhaupt noch ? Die SVP ist die einzige Partei , die ohne Einschränkung für den Erhalt der Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Schweiz einsteht . Um diese zu erhalten , muss es uns gelingen , das vom Bundesrat beschlossene und jetzt mit der EU in Verhandlung befindliche Rahmenabkommen mit automatischer Rechtsanpassung , fremden Richtern und Sanktionen der EU gegen die Schweiz zu verhindern . Damit die Ziele der SVP zum Wohl