12 Aussenpolitik
Unsere Zukunft in
Europa
Christoph Blocher hat in einem kürzlich in der Aargauer Zeitung erschienenen Text die aktuellen europapolitischen Zusammenhänge zusammengefasst. Er ordnet dabei auch das JA des Volkes zur Masseneinwanderungs-Initiative am 9. Februar ein.
Z
wei entsetzliche Weltkriege haben
im 20. Jahrhundert grosse Teile
des europäischen Kontinents politisch, wirtschaftlich und moralisch zerrüttet. Einen Ausweg aus der Krise früherer
Feindseligkeiten sahen manche Politiker
in der so genannten „europäischen Integration“, dem angeblich „immer engeren Zusammenschluss der europäischen
Völker“. Was ein lockerer Staatenbund
war, entwickelte sich schliesslich zu ei-
nem staatsähnlichen Gebilde. Ziel wurde
die Vereinheitlichung, der Zentralstaat
und die Grossmacht. Kritik an Geist und
Wegen dieser Integration prallte ab am
moralischen Anspruch, die EU sei eine
Friedenskonstruktion. Und darum jede
Infragestellung verboten.
EU widerspricht der politischen
Vielfalt
Wer die Sache vorurteilsfrei anschaut,
musste zum Schluss kommen, dass die
Europäische Union eine „intellektuelle
Fehlkonstruktion“ ist. Sie widerspricht
diametral der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Vielfalt ganz verschiedener Länder und Völker. Doch
die EU überfuhr diese Tatsachen, was
in einer überstürzten gemeinsamen
Währung, dem Euro, gipfelte. Auch
die Personenfreizügigkeit führte sie
über die Menschen hinweg ein. Heu-
Am 9. Februar 2014 entschied die Schweizer Bevölkerung, dass sie die Zuwanderung wieder eigenständig kontrollieren will. Dieser Akt der Selbstbestimmung
wäre als Mitgliedsstaat der Europäischen Union nicht möglich gewesen.