Gesundheitspolitik 7
Kostensenkung:
Es gibt gute Rezepte
Die qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung in der Schweiz hat eine Kehrseite: Die permanent steigenden Kosten, welche zu immer höheren Prämien führen. Die Menschen werden immer älter, die chronischen Krankheiten nehmen zu, die Medizin wird immer besser – und teurer. Seit Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) sind die Kosten von 37 auf 62 Milliarden Franken pro Jahr gestiegen.
D
ie Regulierungswut des Staates nimmt ebenfalls zu. Insbesondere die Rollenvielfalt der
Kantone im Spitalbereich ist problematisch: Sie besitzen und betreiben Spitäler, sie legen Preise und Tarife für medizinische Leistungen fest, sie sind für
Bewilligungen und Kontrollen zuständig und sie sagen, welche Spitäler auf
die sogenannten Spitallisten kommen.
Rund 40% unserer Prämien fliessen
in diesen Bereich ebenso wie einiges
an Steuergeldern. Der Bund und das
Bundesamt für Gesundheit bestimmen
unter anderem die Medikamentenpreise sowie die Prämien, welche die Krankenkassen erheben dürfen. Viel Staat
und Regulierung verringern die Kosten
nicht, im Gegenteil.
Wie aber sieht es auf der Seite der
Leistungserbringer (Ärzte, Spitäler,
Krankenkassen, Pharmaunternehmen
usw.) aus? Die geltenden gesetzlichen
Rahmenbedingungen sind eng und
verhindern den Wettbewerb. Durch den
Vertragszwang sind heute die Krankenversicherer verpflichtet, mit allen Leistungserbringern zusammenzuarbeiten,
d.h. sie müssen vereinfacht gesagt jede
Rechnung von jedem Arzt und jedem
Spital zahlen. Die Aufhebung des Zulassungsstopps für Ärzte hat über die
gezwungen sind, Prämien – welche
laufend steigen – zu bezahlen, denken
manche, derjenige, an welchen sie die
Prämien zahlen müssen sei der Schuldige.
Wie also weiter im Gesundheitswesen? Es gibt unterschiedlich Lösungsideen, doch müssen wir zuerst
Antworten auf einige grundsätzliche
Aus Sicht der SVP ist, wie in ande- Fragen finden: Wer will sich wie viel
ren Lebens- und Wirtschaftszwei- leisten? Was hat uns das Versichegen, auch im Gesundheitswesen der rungsobligatorium gebracht und ist
Wettbewerb eines der wichtigsten es in der heutigen Form richtig und
Prinzipien, um Kosten zu senken haltbar? Was gehört tatsächlich in den
und gleichzeitig die Qualität zu hal- Grundversicherungskatalog? Macht es
ten oder zu erhöhen.
Sinn, wenn junge Menschen und junge Familien im Schnitt viel zu hohe
Die Verwaltungskosten der Kran- Prämien zahlen und dafür vom Staat
kenkassen liegen mit 5 – 6% ver- Prämienverbilligungen erhalten müsgleichsweise tief, was daher rührt, sen? Wie lassen sich Missbräuche,
dass zwischen diesen Wettbewerb sowohl auf Patienten- wie auf Ärzteherrscht. Die Krankenkassen sind im seite, für welche das System ebenfalls
Grunde der starke Partner der Versi- anfällig ist, wirkungsvoll bekämpfen?
cherten, welcher angemessene Kosten Wie können wir die Eigenverantwortung eines jeden einzelnen wieder mehr
in den Vordergrund
rücken und die AllSeit Einführung des Krankenvergemeinheit entlassicherungsgesetzes (KVG) sind
ten? Wie können wir
die Kosten von 37 auf 62 Milliarerreichen, dass vor
den Franken pro Jahr gest