Klartext Juli 2011 | Page 4

4 Arbeitsplätze Die Wirtschaft braucht keine Masseneinwanderung Um die Masseneinwanderung zu verteidigen, werden von ihren Befürwortern häufig wirtschaftliche Argumente vorgebracht. Diese sind jedoch nicht stichhaltig. Es ist unbestritten, dass die Wirtschaft genügend Arbeitskräfte braucht. Aber ein Unternehmer, der über das Alltagsgeschäft hinaussieht, weiss, dass in einem hochentwickelten Land der völlig freie Personenverkehr zu unhaltbaren Zuständen führt. Das zeigt sich bereits in der Schweiz, obwohl dieser nicht einmal vollständig eingeführt ist! Die Zahl der Illegalen und der Kriminellen nimmt zu. Um Scheinselbständige und Dumpinglöhne zu bekämpfen, wird der Arbeitsmarkt reguliert, kontrolliert, bürokratisiert. Damit verliert die Schweiz einen grossen Standortvorteil. Die Sozialwerke werden belastet und - sobald die Konjunktur zurückgeht - werden Arbeitslosigkeit und soziale Spannungen zunehmen. Darum: Keine Industrienation der Welt hat die Kontrolle über die Zuwanderung aufgegeben. Kein „Beschäftigungswunder“ Immer wieder wird behauptet, die Personenfreizügigkeit sei der Grund für das wirtschaftliche Wachstum der vergangenen Jahre. Diese Aussage Für manche Unternehmung mag es be- trifft nicht zu. Wenn schon führt wirtquem sein, billige Arbeitskräfte ohne schaftliches Wachstum zu Arbeitsplätvon a. Bundesrat Christoph Blocher, grössere Auflagen aus der EU in die zen und höherer Beschäftigung. Wenn Herrliberg (ZH) Schweiz zu holen. Doch die Bedürf- man die Entwicklung der letzten 20 elbst klassische Einwanderungs- nisse der Wirtschaft werden dadurch Jahre jedoch beobachtet, so stimmt länder wie die USA, Kanada nur bedingt befriedigt. Die Industrie oder Australien steuern die Zu- ist auf Spezialisten in spezifischen wanderung eigenständig. Die Gründe Gebieten angewiesen. Diese kommen sind klar. Die Regelung der Zuwande- aus der ganzen Welt. Ein Vorrang für EU-Bürger gegenüber Fachleuten aus den USA, aus Indien oder Wer behauptet, die Sozialwerke profiChina macht tierten von der Masseneinwanderung für die Schweiz hat eine kurzsichtige Optik. Verschlicht keinen schleppte Problemlösungen bei den Sinn. Um die Sozialwerken sind neue Steuern und für die SchweiAbgaben von morgen. zer Wirtschaft allenfalls nötigen Arbeitskräfte aus auch dies nur sehr bedingt. So hat die dem Ausland unkontrollierte Zuwanderung von Arrung ist von zentraler volkswirtschaft- zu rekrutieren, braucht es auch keine beitskräften in erster Linie zu einer Zulicher und gesellschaftlicher Bedeu- internationalen Abkommen. nahme von Staatsangestellten geführt. tung. Darum hat sich „der Anteil des öffentDie Schweiz mit ihren Qualitäten wie lichen Sektors an der Beschäftigung Dies entspricht auch einem Bedürfnis Sicherheit, Stabilität, Wohlstand und um etwa 5 Prozentpunkte erhöht, von der Wirtschaft. Mit der Öffnung der Lebensqualität ist so attraktiv, dass wir rund 18% im Jahre 1990 auf über 23% Grenzen mit Schengen und Dublin, jederzeit die benötigten Arbeitnehmer heute“, wie die Neue Zürcher Zeimit der Einführung der Personenfrei- ins Land holen können. Zu Bedingun- tung kürzlich vermeldete (NZZ