Klartext Januar 2017 | Page 8

8 Abstimmung vom 12 . Februar 2017

Nein zur erleichterten Ein

Schon heute können sich junge Ausländerinnen und Ausländer problemlos einbürgern , wenn sie die Auflagen erfüllen und integriert sind . Doch viele wollen das gar nicht . Es gibt also keinen Grund , die Einbürgerungspraxis ein weiteres Mal aufzuweichen .

Die Waadtländer SP-Nationalrätin Ada Marra begründete ihre Begeisterung für diese Vorlage anlässlich der Parlamentsdebatte am 27 . September 2016 damit , die wahre mit dieser Verfassungsänderung einhergehende Änderung sei , dass der Kandidat seine Integration nicht mehr beweisen müsse . Bei dieser jungen Personengruppe könne von ihrem Vorliegen ausgegangen werden .

Keine Kontrolle mehr In der Tat ist dieser Paradigmenwechsel Kernstück der Vorlage , die Konsequenzen für unsere Gesellschaft und unser Land dürften fatal sein : Gefährder und Schläfer würden ebenso unbesehen erleichtert eingebürgert wie Schüler , die keiner weiblichen Lehrperson die Hand schütteln . Abgesehen davon könnten sich auch Eltern mit radikaler Gesinnung oder mit
Vorstrafen ein Bleiberecht durch die Einbürgerung ihrer minderjährigen Kinder sichern .
Zu leichtfertig vorgenommene Einbürgerungen schaden der Sache Sie schaden der sich korrekt verhaltenden ausländischen Bevölkerung , schaden den zurecht Eingebürgerten , schaden dem sozialen Zusammenhalt , aber auch der Schweiz und ihrem Staatswesen an sich .
Überprüfung vor Ort Eine sorgfältige Überprüfung , nahe beim Einbürgerungswilligen ( nämlich bei der Gemeinde ) ist daher richtig . Die tatsächliche Integration sollte ausschlaggebend sein für eine Einbürgerung , nicht der Geburtsort und fünf Jahre Schulbesuch in der Schweiz . Denn , die kurze Mindestdauer des Wohnsitzerfordernisses von fünf Jahren lässt keine abschliessende Beurteilung der gelungenen Integration zu .
Nicht wenige eingebürgerte « Neuschweizer » verstehen keine Landessprache , anerkennen die hiesigen Sitten nicht oder werden bereits kurz nach der Einbürgerung straffällig . Statistisch werden diese Personen dann aber als Schweizer erfasst . Damit hat man viele Ausländerprobleme einfach « eingebürgert ».
Die Einbürgerung sollte immer der letzte Schritt der Integration sein und darf nur bei korrektem Verhalten , eigener Existenzgrundlage und guter Kenntnis mindestens einer Landessprache erteilt werden .
Deshalb sagt die SVP klar NEIN zur erleichterten Einbürgerung . Mehr Kontrolle , statt Erleichterungen , ist das Gebot der Stunde bei den Einbürgerungen .
« Die Burkaträgerin ist ein Symbol für die fehlende Integration . Masseneinbürgerungen sind in der heutigen Zeit falsch und bedrohten die Identität des Landes . Wir wissen nicht mehr , wen wir einbürgern . Ein Ausländer der dritten Generation , der hier geboren wurde und fünf Jahre in die Schule gegangen ist , erhält den roten Pass , ohne dass ihn die Gemeinde sieht . Damit verkommt das Einbürgerungsverfahren zu einem reinen Verwaltungsakt .»
Nationalrat Andreas Glarner ( AG ), Co-Präsident des Komitee gegen erleichterte Einbürgerung