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Waffeninitiative
„Die Initiative trifft wieder
einmal die Falschen.“
Wer Konflikte mit einer Waffe lösen will, wird dies auch bei einer Annahme der Waffeninitiative tun.
Genauso wird sich jemand einen Weg suchen, aus dem Leben zu treten, wenn er dies will. Mit oder
ohne Waffe. Wenn man sämtliche Suizide verhindern möchte, müsste man u.a. die Bahn abschaffen
und jegliche Brücken vernichten. Die Initiative ist eine Scheinlösung und nutzlos! Viel eher sollte ein
verantwortungsvoller Umgang mit der Waffe erlernt werden. Dies ermöglicht die beste Prävention.
D
ie Befürworter der Waffen- sehen. Ärztliche Begleitung und ein
initiative argumentieren un- stabiles soziales Netzwerk können da
ter anderem, dass mit einer manchmal helfen. Leider suchen sich
Annahme die Waffengewalt speziell
diese Menschen oft
an Frauen eingedämmt werden kann.
keine Hilfe und
Wäre es für Sie als Krippenleitefressen alles in
rin nicht auch von Interesse, Famisich hinein.
lien vor Waffengewalt zu schützen?
Der EntJa, absolut müssen die Bürgerinnen
scheid, aus
und Bürger vor Waffengewalt gedem Leben
schützt werden. In der Schweiz haben
zu treten,
wir zum Glück sehr strikte Wafist dann
fengesetze und ich bin für eine
gefasst.
bestmögliche Prävention. Dazu
Wenn
sind eine hohe Polizeipräsenz
wir
und ein hohes Strafmass bei
Missbrauch sehr wichtig.
Leider werden durch die
Initiative wieder einmal die
Falschen bestraft. Denn
diejenigen Personen, welche Konflikte und Ausei- Interview mit Grossrätin und Vizepränandersetzungen mit Waffen sidentin Nadja Pieren, Burgdorf (BE)
und Gewalt zu lösen versuchen, werden dies auch bei einer sämtliche Suizide verhindern möchAnnahme der Initiative machen. Also ten, müssten wir in Gummizellen leist diese Initiative schlicht nutzlos! ben. Die Bahn, Küchenmesser, Stricke, Medikamente, Brücken usw.
Mit der Initiative können Leben ge- müssten ab sofort auch verboten werrettet werden, da so weniger Su- den. Ein Mensch, der sich mit seiner
izide verübt werden können. Wie Armeewaffe das Leben nehmen will,
stehen Sie zu diesem Argument? muss sich vorgängig noch bewusst
Es ist so, dass Suizide mit einer Waf- Munition verschaffen. Also auch hier
fe begangen werden. Hier trägt aber ist die Initiative nur eine Scheinlösung
nicht die Waffe an und für sich die und bringt unter dem Strich nichts.
Schuld oder Verantwortung, sondern
der Mensch. Wenn sich ein Mensch Kein Krimineller wird sich jemals um
das Leben nimmt, ist das sehr tra- einen Waffenschein bemühen. Wird
gisch. Diese Menschen sind psychisch mit der Waffeninitiative ein Waffendermassen verzweifelt, dass sie nur monopol für Verbrecher errichtet?
noch durch den Freitod einen Ausweg Ganz klar ja! Denn wer, aus welchem
Grund auch immer, eine Waffe will,
kann sich diese auch beschaffen. Wenn
es auf dem legalen Weg verboten ist,
dann halt auf dem illegalen. So wird
es dann unmöglich sein, den Weg und
die Herkunft einer Waffe noch irgendwie rückzuverfolgen, was für Verbrecher natürlich sehr willkommen ist.
Haben Sie selber eine Waffe zu Hause?
Aus welchen Gründen setzen Sie sich
für ein NEIN zur Waffeninitiative ein?
Ich selber habe keine Waffe, bin aber
mit einer geladenen Pistole im Haus
aufgewachsen. Als Polizistentochter
hatte mein Vater seine Dienstwaffe
immer einsatzbereit. Also habe ich
schon als Kind den Respekt vor Waffen gelernt. Die Pistole war immer
ausser Reichweite für mich und meine Schwester. Wir wussten genau,
dass dies ein absolutes Tabu ist und
sehr gefährlich. Später hat uns mein
Vater ab und zu zum Schiessenstand
mitgenommen (meine Schüsse landeten aber meistens neben statt auf der
Scheibe).
Ich sage NEIN zur Waffenverbotsinitiative, weil diese schlicht
nichts nützt (s. Gründe bei den
ersten zwei Antworten), einmal
mehr die Falschen bestraft und
weil ich selber erfahren habe, wie
wichtig es ist, den respektvollen
Umgang mit Waffen lernen zu können. Ein Armeeangehöriger muss
seine Waffe kennen und für diese
auch die Verantwortung übernehmen können.