Klartext Februar 2014 | Page 4

4 Ausschaffungs-Initiative SVP bleibt hart Im November 2010 wurde die Ausschaffungsinitiative von einer Mehrheit von Volk und Ständen angenommen. Gleichzeitig wurde ein Gegenvorschlag, welcher die Grundsätze der Initiative relativieren wollte, in sämtlichen Kantonen verworfen. Trotz dieses klaren Resultats warten die Stimmbürger bis heute auf die Umsetzung der Initiative. Die Hartnäckigkeit der SVP zahlt sich nun aber aus: In der zuständigen Nationalratskommission sprechen sich immer mehr Vertreter anderer Parteien für eine konsequente Umsetzung aus. N von Nationalrat Gregor Rutz, Küsnacht (ZH) ach dem Schlussbericht der EJPD-Arbeitsgruppe vom Juni 2011 geschah zwei Jahre lang gar nichts. Bundesrätin Sommaruga scheint es mit der Umsetzung der Ausschaffungsinitiative nicht wirklich eilig zu haben. Im Sommer 2013 schickte der Bundesrat einen Gesetzesentwurf in die Vernehmlassung, welcher sich am verworfenen Gegenvorschlag orientierte. Seit Oktober 2013 befasst sich nun die Staatspolitische Kommission (SPK) des Nationalrats mit der Vorlage. Widerstand in der SPK Erfreulicherweise regt sich nun mittlerweile auch in der SPK Widerstand. Das offizielle Communiqué vom 11. Oktober 2013 spricht eine erstaunlich klare Sprache: „Mit 14 zu 8 Stimmen bei einer Enthal- tung hat die SPK den Grundsatzentscheid gefasst, dass sie bei der Umsetzung der «Ausschaffungsinitiative» auf Gesetzesebene (…) dem Wortlaut der «Durchsetzungsinitiative» folgen und damit diese Initiative, die voraussichtlich anfangs 2016 zur Abstimmung gelangen könnte, überflüssig machen will. Der Gesetzgeber erfüllt damit den Auftrag, welchen ihm der Verfassungsgeber erteilt hat. Ausschaffungsinitiative Der vom Bundesrat vorgelegte Entwurf setzt hingegen den von Volk und Ständen abgelehnten Gegenvorschlag zur «Ausschaffungsinitiative» um. Der Grundsatzentscheid Gegenentwurf der Kommission bedeutet insbesondere, dass den Gerichten bei der Beurteilung bestimmter Straftatbestän- soll, ob ein krimineller Ausländer ausde kein Ermessen mehr zukommen gewiesen wird oder nicht.“ NEIN Die dreijährige Arbeitsverweigerung des Bundesrates: 28.11.2010 Juni 2011 Ausschaffungsinitiative Schlussbericht der wird angenommen EJPD-Arbeitsgruppe 24.7.2012 28.12.2012 Lancierung Einreichung Durchsetzungsinitiative Sommer 2013 Seit 11.10.2013 Vernehmlassung Beratung in SPK-N Umsetzung Ausschaffungsinitiative