Klartext Februar 2013 | Page 5

Staatskinder? 5 Nein zum neuen Familienartikel Im Osten Deutschlands, der vormaligen DDR, hatte sich der betreuende Staat vollumfänglich durchgesetzt. Der betreuende Staat ist selbstverständlich ein guter Staat, weil er für seine Bürgerinnen und Bürger sorgt. Er strahlt angenehme Wärme aus und hat nur das Gemeinwohl im Auge. Wer dies nicht wollte, wurde dazu gezwungen. D er neue Familienartikel, über den wir am 3. März in unserem Land abstimmen, unterscheidet sich von dieser gescheiterten Politik nur unwesentlich. Die Ablehnung staatlicher Einmischung in die Angelegenheiten der Familie unter Wahrnehmung von Eigenverantwortung und Freiheit wird als dem Kinde wenig zuträglich bezeichnet und finanziell bestraft. Staatliche Abhängigkeit und Fürsorgebezug werden im Gegenzug als etwas Gutes und Erstrebenswertes angesehen und honoriert. um, einer bestimmten Form der Familie zum Durchbruch zu verhelfen. Die Interessen der Kinder, welche auf ihre Eltern angewiesen sind, bleiben damit auf der Strecke. Die Familie sollte eine private Angelegenheit bleiben, welche nur bei erzieherischen oder materiellen Missständen die Hilfe der staatlichen Institutionen in Anspruch Föderalismus als Stärke nimmt. Der VerfassungsBisher waren es Kantone und Ge- artikel jedoch geht davon meinden, die vorwiegend bei mate- aus, dass der Staat möglichst riellen Problemen in Familien oder allen Familien Verantworbei offensichtlichen erzieherischen tung abnehmen soll und die Missständen gefordert waren. Es ist Kinder nach den streitbaren darum völlig unverständlich, weshalb Vorstellungen von ideologisch man diese sozialpolitische Aufgabe geprägten Theoretikern und in so verschiedenen Regionen wie Funktionären zu betreuen sind. Appenzell Innerrhoden und Genf mit Bundesvorschriften und Steuergeldern Finanzielles Abenteuer harmonisieren soll. Man stellt Leistungen in Aussicht, die schlicht nicht „Würde nämlich dem Stimmvolk offen- notwendig und bart, welch gewaltige Kosten in Milliar- überdies nicht denhöhe auf die Steuerzahler zukommen, finanziert sind. so wäre wohl kaum jemand für diese un- Ü b l i c h e r w e i s e resultier