Klartext Februar 2011 | Page 7

Vorstösse 7 Neue Schwierigkeiten im Asyl- und Ausländerbereich An der im vergangenen Sommer lancierten Volksbefragung der SVP haben über 70‘000 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen. Die Antworten machten deutlich, dass 90 % der Teilnehmenden die lasche Gangart im Asyl- und Ausländerbereich nicht länger akzeptieren. Die vielen eingebrachten Ideen und Massnahmen wurden parteiintern geprüft und in die politische Diskussion eingebracht. Die Fraktion der SVP wird diverse Vorschläge als parlamentarische Vorstösse im Parlament einreichen. von Nationalrat Jean-François Rime, Bulle (FR) J ahr für Jahr strömen über 100‘000 neue Einwanderer in die Schweiz. Die Auswanderung bleibt dabei jedoch bescheiden. Die kürzlich veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Migration beweisen: Selbst 2009 und 2010, zwei wirtschaftlich schwierige Jahre, wanderten jährlich über 130‘000 Ausländer in die Schweiz ein. Diese Entwicklung muss endlich von Nationalrat Walter Wobmann, Gretzenbach (SO) D ie Umstürze und Aufstände in Tunesien, Ägypten, Bahrain, Jemen und Libyen sind zwar überraschend gekommen, doch werden die Auswirkungen auf die Migrationsströme Richtung Europa gravierend und lang anhaltend sein. Aus diesem Grund muss der Bundesrat klar Stellung beziehen, wie er mit den drohenden Flüchtlingsströmen aus Nordafrika umgehen will und Massnahmen aufzeigen, wie er eine Massenzuwanderung über den wieder unter Kontrolle gebracht werden. Dies soll nun ein Vorstoss der SVP-Fraktion erreichen. Die Schweizer Bevölkerung hat aufgrund der Zuwanderung seit 2007 jedes Jahr um über 1 % zugenommen. Dass aus den Bedürfnissen der Wirtschaft zeitweise ein positiver Wanderungssaldo sinnvoll ist, wird nicht bestritten. Die in den letzten 4 Jahren erlebte Massenzuwanderung, insbesondere aus dem europäischen Raum, schafft jedoch Probleme im Wohnungsbereich, im Bildungssystem, bei den Sozialwerken und Infrastrukturen und gefährdet somit den sozialen Frieden. Jeder Einwohner der Schweiz kann die negativen Auswirkungen der Bevölkerungszunahme spüren. Die Einwanderung muss in Relation zur Auswanderung und zur Gesamtbevölkerung gesetzt werden. Dazu ist der entsprechende Handlungsspielraum zu schaffen, allenfalls auch durch die Anpassung internationaler Abkommen wie beispielsweise dem Freizügigkeitsabkommen mit der EU. Asylweg verhindern will. Die SVPFraktion wird in der Frühjahrssession eine dringliche Debatte zu diesen Fragen fordern. Die bereits erfolgte Flüchtlingswelle tausender Tunesier zur italienischen Insel Lampedusa ist wohl nur ein Vorgeschmack auf die noch ausstehende Völkerwanderung aus den Umsturz-Ländern. Denn jede Unruhe bringt politische Flüchtlinge, aber auch Wirtschaftsflüchtlinge, welche die Situation für sich nutzen wollen, mit sich. In den vergangenen zwei Wochen sind 6‘000 Migranten gestrandet. Wichtig wäre nun, klare Zeichen nach Nordafrika zu senden, dass Wirtschaftsflüchtlinge in Europa keine Chance auf Asyl haben. Jedes Zugeständnis gegenüber unechten Flüchtlingen fördert weitere Migrationsströme Richtung EU und schliesslich Richtung Schweiz. Doch was macht die EU? Sie schickt Grenzwächter, um die „Flüchtlinge“ aufzunehmen und berät über verschiedene Aufnahmemöglichkeiten. Michele Cercone, Sprecher von EU-In