Klartext Februar 2011 | Page 4

4 IWF Die SVP lehnt es konsequen Franken zur Rettung bankro t Allein der Verlust der Nationalbank wegen kopflosen Devisenkäufen beträgt über 30 Prozent des Eigenkapitals unserer Nationalbank. Es geht um Volksvermögen. Und jetzt noch 16,5 Milliarden für den IWF, also fast ein Drittel des Bundesbudgets! Hier wurden leichtsinnig ungeheuerlich risikoreiche Spekulationsgeschäfte getätigt. Das ist ein Ausfluss von Grössenwahn und Fehleinschätzungen. Die Geschädigten sind einmal mehr die Steuerzahler. Und niemand will wirklich verantwortlich sein. D ass es der Schweiz weniger schlecht geht als der EU, dass sie weniger verschuldet ist als die EU-Staaten, auch als die USA, auch als Japan, verdanken wir nur einem: Die Schweiz hat eine eigenwillige Staatsform, sie ist direkt demokratisch, unabhängig, auf dem Boden der dauernd bewaffneten Neutralität, sie hat ausgeprägte Freiheitsrechte und ist föderalistischer als andere Staaten. Darum ist sie nicht Mitglied der EU, und sie kann es nicht sein, ohne sich aufzugeben. Leider wird aber die Unabhängigkeit der Schweiz und die schweizerische Eigenart, sorgsam mit dem Geld umzugehen, nicht nur in der EU-Beitrittsfrage missachtet. Die anderen Regierungsparteien und die Schweizerische Nationalbank haben ob der Verschuldungs- und Eurokrise den Kopf und den Auftrag verloren. Der Kompass ist ihnen abhandengekommen. Gerade in Zeiten von Unsicherheit, Krisen, Staatsbankrotten und drohenden Bankkonkursen sollte ein Staat auf seinen bewährten Wegen bleiben und seine Mittel möglichst zusammenhalten. Im Bundeshaus in Bern und in der Nationalbank funktioniert es folgendermassen: der Währungsfonds die Schuldenkrise von Industrieländern bewältigen und jenen wankenden deutschen, französischen und englischen Banken unter die Arme greifen, die allzu riskante Kredite allzu riskanten Ländern gewährt haben. on reisst immer mehr Macht an sich, will immer mehr kontrollieren und regulieren, und niemand weiss, wie man den IWF retten würde, wenn dieser selber ins Wanken gerät. Die Aufstockung um 16,5 Milliarden Franken ist vom Ständerat im Handumdrehen bewilligt worden und wird auch im Nationalrat genehmigt. Die SVP ist wieder einmal allein standhaft und lehnt diesen Kredit ab. Die Allianz von SP, FDP und CVP stimmt nicht nur diesen 16,5 Milliarden zu, sondern Artikel von a. Bundesrat Christoph Blocher, Herrliberg (ZH) Die Mitgliedschaft im IWF ist kurz vor der EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) - Abstimmung 1992 gegen den erbitterten Kampf der SVP erfolgt. Hätte sich die SVP damals durchgesetzt, wären wir heute nicht Mitglied des IWF. Dieser Beitritt erweist sich nun als schwerer Nachteil. Im Kommando-Ton erfolgt auch In einer Nacht- und Nebelaktion heute wieder der Ruf nach Solidariwollten die schweizerische Finanz- tät. Kein Wort vernahm man damals ministerin und die kreditgebende davon, dass wir künftig im grossen Nationalbank während der Winter- Stil europäische und wohl bald auch session 16,5 Milliarden Franken an amerikanische Gliedstaaten und deden Internationalen Währungsfonds ren verfehlte Schuldenpolitik stützen (IWF) durch beide Räte boxen. Ent- müssen. Der IWF ist heute eine angegen ihrer eigentlichen Aufgabe der dere Institution als jene, die das Volk Stabilisierung von Währungen soll 1992 genehmigt hat. Diese Instituti- zusätzlich einer Erhöhung der Entwicklungshilfe. Die SP erspresste die Mitteparteien, indem sie sagte: „Wir stimmen dem IWF-Kredit nur zu, wenn gleichzeitig die Entwicklungshilfe um 640 Millionen erhöht wird.“ Selbstverständlich knickten die Mitteparteien ein. Die SVP wird diesen Kredit bekämpfen, denn er stellt ein untragbares finanzielles Risiko dar. Allein der Verlust der Nationalbank wegen kopflosen Devisenkäufen beträgt über 30 Prozent des Eigenkapitals unserer Nationalbank. Es geht um Volksvermögen. Und jetzt also noch 16,5 Milliarden für den IWF, also fast ein Drittel des Bundesbudgets!