Die Schweiz und die DDR 15
Wie die Schweizer Linke
die DDR hofierte
Erwin Bischof, der Autor des Buches „Honeckers Handschlag“ ist Historiker und war Schweizer Diplomat. Er hat verschiedenste Archive in Deutschland und der Schweiz besucht und förderte brisante Tatsachen zu Tage: Friedrich Dürrenmatt beispielsweise pries im Kalten Krieg die
Kommunisten und bemängelte die kritische Einstellung der Schweizer zum totalitären Sozialismus. Bischofs Buch ist bisher das einzige Werk, das diese Problematik eingehend thematisiert.
H
err Bischof, weshalb haben
Sie ein Buch über die Verstrickungen der Linken mit dem
Kommunismus geschrieben?
In den 90er Jahren lehnten die Eidg.
Räte Vorstösse aus der SVP von Walter
Frey und Maximilian Reimann ab, die Spionage der
ostdeutschen Staatssicherheit (Stasi) in der Schweiz
untersuchen zu lassen. Das
war für mich als Historiker ein Ansporn, das Thema selber zu bearbeiten.
mus. Auch der Basler Theologie-Professor Karl Barth würdigte die DDR,
der Berner Schriftsteller und Pfarrer
Kurt Marti verlangte mehr marxistische Professoren an den Schweizer
Universitäten. Die NZZ-Journalistin
Warum gerade die DDR?
Die DDR lag uns Deutschschweizern sprachlich und
geografisch nahe, deshalb haben auch mehrere
Schriftsteller,
Politiker
und Theologen dieses
Land bereist und darüber
geschrieben.
Welches sind die wichtigsten Ergebnisse Ihrer
Nachforschungen?
Ich konnte für mein Buch insgesamt
14 Archive von Berlin bis Bern konsultieren und bin auf brisante Entdeckungen gestossen: Der bekannte
Schweizer Schriftsteller Friedrich
Dürrenmatt war 1941 - mitten im
Krieg - Mitglied einer nat