Klartext Dezember 2015 | Page 13

Abstimmungen vom 28. Februar 13 Völliger Käse! Am 28. Februar 2016 stimmen wir über die Volksinitiative «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!» ab. Bundesrat und Parlament empfehlen die Ablehnung. Die SVP hat an der Delegiertenversammlung Ende Oktober mit 311 zu 2 Stimmen die Nein-Parole beschlossen. D ie von der JUSO und linksgrünen Kreisen lancierte Initiative verlangt, dass Banken, Effektenhändler, Versicherungen und institutionelle Anleger mit Sitz oder mit einer Niederlassung in der Schweiz künftig nicht mehr Ziel vorbei geschossen. Ein Verbot in der Schweiz hat weltweit praktisch keine Wirkung. Die wichtigsten Terminbörsen, wo solche Warentermingeschäfte stattfinden, befinden sich im Ausland. Andererseits sind der Handel, respektive die Ein Verbot in der Schweiz hat weltweit praktisch keine Wirkung. Die wichtigsten Terminbörsen, wo solche Warentermingeschäfte stattfinden, befinden sich im Ausland. mit Finanzinstrumenten spekulieren dürfen, welche Nahrungsmittel oder landwirtschaftliche Rohstoffe zum Gegenstand haben. Falscher Weg Die Initianten wollen so den weltweiten Hunger bekämpfen. So löblich dieses Ansinnen ist, mit der Forderung nach einem totalen Spekulationsverbot wird aber klar am Spekulation mit Nahrungsmitteln und Agrarrohstoffen, nicht hauptverantwortlich für den Hunger auf dieser Welt. Korruption, tiefe Lagerbestände, Umweltkatastrophen und daraus resultierende Veränderungen in den Produktionsgebieten, die generelle Verknappung von Anbauflächen und die überproportionale Bevölkerungszunahme in den Schwellenländern spielen in diesem Zusammenhang eine viel bedeutendere und nachhaltigere Rolle. Verlust von Arbeitsplätzen Diese Initiative schadet unserem Wirtschaftsstandort! Warenterminmärkte erfüllen eine volkswirtschaftlich sehr wichtige Funktion. Sie dienen der Preisfindung und erlauben es Bauern und anderen Nahrungsmittelproduzenten, ihre Ernten abzusichern. Damit dieses weltweit bewährte System aber funktioniert, braucht es Geld, das von Investoren bereitgestellt wird. Mit einem Verbot solcher Investitionen, wie das die Initiative verlangt, würden die Agrarmärkte schlechter funktionieren und die Nahrungsmittelpreise langfristig steigen. Im Weiteren würde eine Annahme dieser JUSO-Forderung unsere Finanzakteure schädigen und sie im internationalen Wettbewerb benachteiligen. Nicht nur Schweizer Banken und Anleger wären davon betroffen. Auch die Tätigkeit von Rohstoffhändlern und Nahrungsmittelproduzenten würde massiv verteuert. Kurzum: Die Umsetzung der Initiative würde zum Verlust von Arbeitsplätzen, Wohlstand und Standortattraktivität führen. Deshalb ein klares NEIN. von Nationalrätin Sandra Sollberger, Bubendorf (BL)