8 Interview mit Bundesrat
„Die SVP ist heute ein
SVP-Klartext: Wie erklären Sie sich
den kometenhaften Aufstieg der SVP
ab 1991?
Ueli Maurer: Mit unseren Zielen –
kein EU-Beitritt, tiefere Steuern und
die Ausweisung krimineller Ausländer
– und mit der Schwäche der übrigen
Parteien.
Während Ihres Parteipräsidiums wurden 12 Kantonalparteien und 600 Sektionen gegründet. Was half Ihnen dabei, und was behinderte Sie?
Der entscheidende Faktor sind Personen. Es gab viele, die eine Führungsrolle spielen wollten, aber nur wenige,
die dazu wirklich geeignet waren.
Auf welche persönlichen Eigenschaften kommt es an?
Darauf, dass jemand nicht seine Person, sondern die Sache ins Zentrum
stellt. Und eine gewisse Hartnäckigkeit bei der Zielerreichung. Wir hatten
regelmässig Zweifel, ob einzelne Neugründungen Bestand hätten. Doch wir
mussten die damalige Erfolgswelle
ausnutzen. Wir haben heute noch Potential in den katholischen Kantonen
und in der Westschweiz.
Wann gibt es wieder einen zweiten
SVP-Bundesrat…?
Hoffentlich möglichst rasch. Aufgrund
der Wählerstärke steht der Partei ein
zweiter Bundesratssitz zu.
Welche Folgen hat unsere Untervertretung im Bundesrat in der realen
Politik?
Sie erschwert die Suche nach vernünftigen Kompromissen. Man versucht, uns an den Rand zu drängen.
Dies schafft bei den Wählern Frustration und Wut. Mit einem zweiten
SVP-Bundesrat würde die Schweiz
ruhiger und käme auf mehr ausgeglichene Lösungen. Die SVP ist heute
eine Oppositionspartei.
«Wir haben heute noch Potential in den katholischen
Kantonen und in der Westschweiz.»
Ueli Maurer
Die Schweiz ist seit über hundert Jahren in der Welt erfolgreich. Was sind
die wichtigsten Zutaten unseres Erfolgsrezeptes?
Politis