Klartext Dezember 2014 | Page 8

8 Interview mit Bundesrat „Die SVP ist heute ein SVP-Klartext: Wie erklären Sie sich den kometenhaften Aufstieg der SVP ab 1991? Ueli Maurer: Mit unseren Zielen – kein EU-Beitritt, tiefere Steuern und die Ausweisung krimineller Ausländer – und mit der Schwäche der übrigen Parteien. Während Ihres Parteipräsidiums wurden 12 Kantonalparteien und 600 Sektionen gegründet. Was half Ihnen dabei, und was behinderte Sie? Der entscheidende Faktor sind Personen. Es gab viele, die eine Führungsrolle spielen wollten, aber nur wenige, die dazu wirklich geeignet waren. Auf welche persönlichen Eigenschaften kommt es an? Darauf, dass jemand nicht seine Person, sondern die Sache ins Zentrum stellt. Und eine gewisse Hartnäckigkeit bei der Zielerreichung. Wir hatten regelmässig Zweifel, ob einzelne Neugründungen Bestand hätten. Doch wir mussten die damalige Erfolgswelle ausnutzen. Wir haben heute noch Potential in den katholischen Kantonen und in der Westschweiz. Wann gibt es wieder einen zweiten SVP-Bundesrat…? Hoffentlich möglichst rasch. Aufgrund der Wählerstärke steht der Partei ein zweiter Bundesratssitz zu. Welche Folgen hat unsere Untervertretung im Bundesrat in der realen Politik? Sie erschwert die Suche nach vernünftigen Kompromissen. Man versucht, uns an den Rand zu drängen. Dies schafft bei den Wählern Frustration und Wut. Mit einem zweiten SVP-Bundesrat würde die Schweiz ruhiger und käme auf mehr ausgeglichene Lösungen. Die SVP ist heute eine Oppositionspartei. «Wir haben heute noch Potential in den katholischen Kantonen und in der Westschweiz.» Ueli Maurer Die Schweiz ist seit über hundert Jahren in der Welt erfolgreich. Was sind die wichtigsten Zutaten unseres Erfolgsrezeptes? Politis