Klartext Dezember 2012 | Page 6

6 Abzockerinitiative Volksinitiative „gegen die Ab Gegenentwurf – zwei Chancen Am 3. März 2013 werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger endlich über die Volksinitiative „gegen die Abzockerei“ abstimmen können. Ihr gegenüber steht ein indirekter Gegenentwurf des Parlaments auf Gesetzesstufe, der nicht Gegenstand der Abstimmung ist, aber im Fall einer Ablehnung der Initiative zur Anwendung käme. Die Volksinitiative und der Gegenentwurf gehen grundsätzlich beide in die gleiche Richtung und nehmen ein wichtiges Anliegen auf. Beide wollen den Aktionären - also den Eigentümern - von Unternehmen mehr Werkzeuge in die Hand geben, um Boni- und Lohnexzesse einzudämmen. A bzocker sind Leute, Unternehmen oder Behörden, die sich auf Kosten anderer bereichern und bedienen, ohne dass sich die Betroffenen dagegen wehren können. Abzockerei kommt in der Privatwirtschaft ebenso vor wie in der öffentlichen Hand. So können exorbitante Löhne und Boni ohne mögliche Einflussnahme der Aktionäre eine Form der Abzockerei sein, aber auch überrissene Steuern, Gebühren oder Bussen zur Finanzierung staatlicher Begehrlichkeiten. Bei jedem Unternehmen müsste gelten, dass der Unternehmer bzw. die Eigentümer die Entschädigungen der Mitarbeiter genehmigen können. Leider gilt dies bei den börsenkotierten Unternehmen heute nicht in genügendem Mass. Das führt dazu, dass sich leitende Manager teilweise mit exorbitanten Entschädigungen und Boni bedienen können. Eidgenössische Volksinitiative „gegen die Abzockerei“ Der Unternehmer und heutige Ständerat Thomas Minder wollte mit seiner Volksinitiative „gegen die Abzockerei“ dieser unhaltbaren Entwicklung zu Recht entgegenwirken. Am 26. Februar 2008 wurde die Initiative eingereicht. Am 3. März 2013 wird die Vorlage nun Volk und Ständen endlich zur Abstimmung vorgelegt. Dies nach einem langen Ringen des Parlaments, das neben der Initiative sowohl einen direkten als auch einen indirekten Gegenentwurf diskutierte. Dieser setzte sich schliesslich durch. tiven Referendum unterstellt. Dass das Referendum ergriffen würde, ist so gut wie ausgeschlossen. Der indirekte Gegenentwurf würde somit voraussichtlich bereits Ende 2013 in Kraft gesetzt. Unterschiede zwischen der Volksinitiative und dem indirekten Gegenentwurf Die U