Initiative Schutz vor Waffengewalt
Delikten meist illegal und
zum Einsatz.“
aber überzeugt, dass nicht weniger
Menschen den Suizid suchen würden.
Man weiss: Wer sich selbst umbringt,
hat diesen Entschluss meist lange vor
der Tat gefällt. Wann es geschieht sowie Art und Weise wie es geschieht,
ist zweitrangig. Die Aufzählung der
Möglichkeiten ist brutal, zeigt aber
auch die Ohnmacht in diesem Thema:
Ich finde es scheinheilig, wenn die
gleichen Politiker, die sich derart prominent für den Freitod und die aktive
Hilfe zum Freitod einsetzen, die Waffeninitiative mit dem Verhindern von
frei gewähltem Sterben begründen.
Ein eidgenössisches Waffenregister
soll angeblich Verbrechen verhüten
und bekämpfen. Ist dies aus Ihrer Sicht
realistisch?
Rita Fuhrer: Die Initianten behaupten,
dass anhand der Register die Verbrecher schnell gefunden und verhaftet
werden können. Als Polizeidirektorin
habe ich leider erfahren müssen, dass
dies eine absolute Wunschvorstellung
ist. Schon heute werden Verbrechen
in der Regel mit illegalen Waffen verübt. Wenn legal erworbene Waffen
benutzt werden, dann oft bei Beziehungsdelikten und diese sind in aller
Regel auch ohne Waffenregister so
transparent, dass sie schnell geklärt
werden.
Ist es nicht so, dass langfristig und
kühl planende Verbrecher immer an
Waffen herankommen werden, Initiative hin oder her?
Rita Fuhrer: Natürlich ist das so!
Sogar kurzfristig planende Verbrecher, sofern sie bereit sind
für die illegale Waffe einen
guten Preis zu bezahlen. Im Gegenteil, der Handel mit illegalen Waffen
blüht in jenen Ländern bestens, die
ein restriktives Waffengesetz haben.
Interview mit a. Regierungsrätin Rita
Fuhrer, Auslikon ZH
Gemäss den Initianten sind verantwortungsbewusste Schützen und Jäger
von der Initiative nicht betroffen. Was
sagen Sie dazu?
Rita Fuhrer: Das ist absolut falsch.
Schützen leben vom Breitensport und
der Breitensport lebt davon, dass die
Armeewaffe für die Teilnahme an den
Schützenanlässen zur Verfügung steht.
Die Schützenfeste sind aber nicht nur
Ausdruck von sportlichem Schiessen,
sondern auch von gelebter Tradition
und einem Zusammengehörigkeitsgefühl in unserem Land. In einer
Umfrage des Schweizerischen Schützenverbandes haben die Leute, selbst
Abstimmung vom 13.
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wenn sie die Waffeninitiative begrüssten, die Schützenvereine als etwas
für die Dorfgemeinschaft sehr Positives bezeichnet, das es zu bewahren
gelte. Sie haben aber nicht bemerkt,
dass es ohne verfügbare Schusswaffe keine Schützentradition mehr gibt.
Zudem würde auch der Einstieg in
den Leistungssport des Schiessens
massiv erschwert. Eine Schusswaffe kauft man nicht so einfach wie
einen Fussball. Das grundsätzliche
Vertrauen in die Jäger und Schützen wird in ein Misstrauen mit den
entsprechenden „verbeamteten“ und
bürokratischen Hürden (Prüfungen,
Bedingungen, Kontrollen) verändert.
Sehen Sie tiefgreifende Verbesserungen, welche durch die Initiative
„Schutz vor Waffengewalt“ erzielt
werden können?
Rita Fuhrer: Nein, ich sehe absolut
keine Verbesserung für die Gesellschaft. Ich sehe nur, dass die linken
Ideologen, die dem Staat die Macht
übertragen wollen, einen Schritt weiter
kommen würden. Das Volk wäre symbolisch und tatsächlich entwaffnet.
Warum kämpfen Sie persönlich gegen
diese Waffeninitiative?
Rita Fuhrer: Weil ich mich für die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger einsetze. Weil das Bewahren unserer Traditionen mit dem Wissen um unsere
Geschichte und unsere Herkunft verbunden ist. Weil wir als Gesellschaft
die Verantwortung, dass die Menschen
respektvoll zusammenleben, nicht an
den Staat delegieren können. Mit
Februar 2011:
dem Wegsperren
der Waffen lassen sich Kriminalität und Suizide
nicht verhindern.
NEIN zur Volksinitiative
«Schutz vor Waffengewalt»