Klartext Dezember 2010 | Page 4

4 „Es kommen bei geplanten nicht registrierte Waffen Am 13. Februar 2011 stimmt das Volk über die Eidgenössische Volksinitiative für den Schutz vor Waffengewalt ab. National- und Ständerat lehnen diese Initiative klar ab. Überflüssige Waffen sollen aus dem Keller oder dem Estrich verbannt und die Militärwaffe soll in gesicherten Räumen der Armee gelagert werden. So wird laut den Initianten die Sicherheit erhöht, das Drohpotenzial gesenkt und Suizide verhütet. Dem widerspricht a. Regierungsrätin Rita Fuhrer im Interview vehement. I m Juni 2007 haben die eidgenössischen Räte das neue Waffengesetz verabschiedet. Dabei hat der Ständerat das revidierte Gesetz in der Schlussabstimmung einstimmig und der Nationalrat mit 167 Ja zu 19 Nein genehmigt. Damit haben wir heute ein fundiertes Waffenrecht, das breit abgestützt ist und die missbräuchliche Ver- wendung von Waffen, Waffenzubehör waffen zum Einsatz. Bei Beziehungsund Munition effizient bekämpft, ohne delikten sind es meist andere Waffen aber eine übertriebene und unnütze wie Messer, Schlagwerkzeuge und so Kontrollbürokratie aufzubauen. Of- weiter mit denen gedroht, verletzt und fensichtlich versucht nun die kleine, getötet wird. Es sind verhängnisvolim Parlament unle Verbinterlegene Minderdungen von Ich bin gegen diese Initiaheit, ihre damals Brutalität tive, weil ich mich für die gescheiterten Anund AbhänFreiheit der Bürgerinnen liegen mittels eigigkeit, die und Bürger einsetze. ner Volksinitiative Beziehungsdurchzusetzen. delikte in Rita Fuhrer äussert sich im In- derart tragischer Art begünstigen. terview zu diversen Aspekten Das zeigt, dass wir nicht die Waffe rund um diese Volksinitiative. ins Visier nehmen müssen, sondern den Verbrecher selbst. Es ist verheeLaut den Initianten sollen Feuerwaffen rend vorzugeben, wir müssten nur die im Haushalt Frauen und Kinder gefähr- Waffen verbannen, um die Probleme den, Armeewaffen sollen im Zeughaus der Gewalt zu bewältigen. Nein, wir bleiben. Wird aus Ihrer Sicht so wirk- müssen uns darum kümmern, wie wir lich mehr Sicherheit gewährleistet? die Menschen dazu bringen, Waffen Rita Fuhrer: Nein, das bietet nicht nicht zu missbrauchen - so, wie es mehr Sicherheit, auch nicht innerhalb schon jetzt in unseren Gesetzen steht. der Familie. Mein Vater war Jäger, wir sind mit zahlreichen Waffen aufge- „Wenn weniger Waffen verfügbar wachsen, aber es war immer klar, dass sind, erschiessen sich somit weniger die Waffen korrekt aufbewahrt werden Menschen“, auch dies eine Aussage – Waffen und Munition getrennt und der Initianten. Denken Sie, dass mit weggeschlossen. Die meisten Wehr- der Initiative die Suizidrate wirklich männer haben ihre persönliche Waffe gesenkt werden kann? an einem sicheren Ort, damit sie keine Rita Fuhrer: Immer wieder werden Gefahr darstellt. Verbrechen werden Gegner der Initiative mit Fragen konnur ganz selten mit der persönlichen frontiert, die eine moralische SchuldArmeewaffe ausgeübt. Zudem ist er- zuweisung zum Ziel haben. Auch wiesen, dass die Verbrechen auch wenn die Taten schockierend sind, verübt würden, wenn keine Armee- müssen wir die vorgelegten Regelunwaffe zur Verfügung stünde. So oder gen der Initiative sachlich diskutieren so kommen bei geplanten Delikten können. Ich weiss nicht, ob sich weoder Verbrechen von Banden in der niger Menschen erschiessen würden, Schweiz wie in allen andern Ländern wenn sie keine persönliche Armeeillegale und nicht registrierte Schuss- waffe mehr zu Hause hätten, ich bin ‘‘ ‘‘ Das will die Volksinitiative „Für den Schutz vor Waffengewalt“ der SP: • Der Bund wird gezwungen, detaillierte Vorschriften für den Erwerb, den Besitz, das Tragen, den Gebrauch und das Überlassen von Waffen, Waffenzubehör und Munition zu erlassen; • Wer Feuerwaffen und Munition erwerben, besitzen, tragen, gebrauchen oder überlassen will, muss den Bedarf dafür nachweisen; • Spezialwaffen wie Seriefeuerwaffen und Pump-ActionGewehre