Klartext August 2013 | Page 11

1:12-Initiative - Interview 11 als Unterlieferanten zum Zug. Wenn die Personen mit einem hohen Einkommen dieses Einkommen nicht mehr in der Schweiz beziehen und versteuern, dann fehlen uns Beträge in Milliardenhöhe bei den Steuern und den AHV-Einnahmen. Die Lücken werden durch den Mittelstand und das Gewerbe finanziert werden müssen. Ganz zu schweigen vom mer im Ausland und dies vor allem bei den tiefen und mittleren Löhnen und Salären, dies Preisindex und Kosten bereinigt. dies denn überhaupt noch aktuell? Aktueller denn je. Der Sozialismus ist eine utopische Idee und deshalb brandgefährlich. Die Jungsozialisten behaupten, mit ihrer Initiative werde jemand, der heute sagen wir einmal zwei Millionen verdient, neu einfach nur noch maximal Fr. 500‘000 pro Jahr verdienen. Die eingesparte Lohnzahlung von 1.5 Millionen im Unternehmen würde dadurch automatisch den untersten Einkommen ausbezahlt. Dies ist Augenwischerei und hat nichts mit dem realen Wirtschaftsleben zu tun. Das können nur Personen behaupten, die nicht selber Verantwortung für Mitarbeitende haben. In dem Sinne habe ich mich immer eingesetzt für die Stärkung der Freiheit und Eigenverantwortung in unserem Staat. Gibt es denn nicht so etwas wie Gerechtigkeit? Wäre es gerecht, wenn ich zu den schädlichen Auswirkungen der 1:12-Initiative auf die Wirtschaft schweigen würde? Arbeitsplätze werden im höchs„Kein anderer Staat der OECD kennt ten Masse gefährdet. Gerecht ist ein ähnlich striktes staatliches Lohndik- jedoch auch das tat, wie diese Initiative fordert.“ System in der Schweiz, dass jemand als Bauerntochter sich prostaatlichen Bürokratieaufwand, der blemlos hocharbeiten, ein Studium dem Gewerbe das Leben zusätzlich absolvieren kann oder bei uns auch schwer machen würde. Nichtstudierte Bundesrat werden Das ist nach meiner Überzeugung können. Gerecht ist aber auch, dass und Erfahrung der beste Weg zu Hand aufs Herz, sind Löhne in jeder vor dem Gesetz die gleichen einem breiten Wohlstand, wie wir mehrfacher Millionenhöhe nicht Rechte hat. Es gibt viele Aspekte ihn in der Schweiz kennen. Den überrissen? Genügt es da ein- von Gerechtigkeit. planwirtschaftlichen Kontroll- und fach auf die Selbstregulierung des Überwachungsstaat, in welchem Marktes zu setzen? Sie haben sich ihr ganzes Le- Staatsdiener und Apparatschiks den Es ist besser auf die Selbstben für die Freiheit und Arbeitsort, den Lohn und schlussregulierung des Marktes Eigenverantwortung und endlich das ganze Leben bestimzu setzen, als auf die gegen den Sozialis- men, gilt es unbedingt zu verhinstaatliche Regulierung. mus eingesetzt – ist dern. Ich arbeite auch im Ausland und darf Ihnen versichern, dass der Schweizer Arbeitnehmer in Bezug auf Lohn und Saläre NEIN zum Lohndiktat vom Staat bedeutend besser da NEIN zu mehr Arbeitslosigkeit steht, als die ArbeitnehNEIN zu höheren Steuern und AHV-Beiträgen für alle NEIN zur schädlichen 1:12-Initiative NEIN zu staatlichen Lohnkontrolleuren Walter Frey ist Verwaltungsratspräsident der Emil Frey Gruppe und Vizepräsident der SVP Schweiz. Er war Nationalrat und SVP-Fraktionspräsident. NEIN zur 1:12-Initiative der Jungsozialisten