Fortpflanzungsmedizingesetz 9
tzte Fortpflanzung
Contra
Verena Herzog, Nationalrätin, Frauenfeld (TG)
Der Wahn vom perfekten Kind? – Nein zur schrankenlosen
Fortpflanzungsmedizin.
Schritt für Schritt nimmt die Instrumentalisierung von werdendem menschlichem Leben ihren Lauf. Die Untersuchung an Embryonen vor deren Einpflanzung in die Gebärmutter (Präimplantationsdiagnostik, PID) erlaubt
bereits heute, dass künstlich befruchtete Embryos auf genetische Krankheiten untersucht werden können. Mit dem neuen Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG), über das wir am 5. Juni abstimmen, könnten nun
aber alle Paare (ca. 6000 pro Jahr) ihre künstlich befruchteten Embryos
auf allerlei Kriterien überprüfen und selektionieren lassen.
Selektion von Embryos
Zehntausende von Embryos würden nur dazu erzeugt, um nach «lebenswert» oder «nicht lebenswert» eingeteilt zu werden. Gefällt ein Embryo nicht, könnte er einfach vernichtet oder zu Forschungszwecken
verbraucht werden. Überzählige Embryos dürften neu sogar tiefgefroren
werden. Der Wahn vom perfekten Menschen würde damit vom Albtraum
zur Realität werden. Eltern kämen massiv unter Druck, nur noch
«perfekte» und konforme Kinder auf die Welt zu bringen. Das darf
nicht passieren! Zudem würden bald auch bei uns, wie bereits in
den USA von Grossfirmen praktiziert, Frauen mit einer Gefrierprämie gelockt, statt auf die innere Uhr Rücksicht zu nehmen. Dabei
wird verschwiegen, dass bei «Social Freezing» das Kinderkriegen
mit vorschreitendem Alter für Mutter und Kind immer riskanter wird.
Ganz vergessen geht dabei das Wohl des Kindes, das mit «Grosseltern», statt mit Eltern aufwachsen soll. Gleichzeitig steigt bei solchen
Kindern der Anspruch gesund und der Norm angepasst zu bleiben,
hat es doch viel gekostet und ist bereits als Wunsch- und Normkind
geboren worden.
Salamitaktik, deshalb Nein
Mit der bekannten Salamitaktik wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis weitere Selektionskriterien erlaubt würden.
Einige Politiker fordern bereits die Herstellung von Retterbabys und die Eizellenspende. Für sie sind auch die
gemäss Verfassung verbotene Embryonenspende und
die Leihmutterschaft kein Tabu mehr. Leben scheint zu
handelbarer Ware verkommen zu sein. Darum NEIN zum
schrankenlosen Fortpflanzungsmedizingesetz!
Wahn vom
perfekten
Menschen
Der
Extremes
Fortpflanzungsgesetz
NEIN
«Zehntausende von
Embryos würden nur
dazu erzeugt, um nach
«lebenswert» oder
«nicht lebenswert»
eingeteilt zu werden.
Gefällt ein Embryo
nicht, könnte er einfach
vernichtet oder zu Forschungszwecken verbraucht werden.»